Bad Vilbel. Die SPD kritisiert den Magistrat, der sich laut Christian Kühl „wieder einmal durch eine ungenügende Informationsfreudigkeit“, diesmal bezüglich des Kunstrasenplatzes, gegenüber der Stadtverordnetenversammlung ausgezeichnet habe. Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr habe nur die herausragende Bedeutung des Kunstrasenplatzes für die Erhaltung und Förderung der Jugendarbeit des FV Bad Vilbel herausgestellt, habe aber mit keinem Wort erwähnt, dass der Kunstrasenplatz im Grunde nur zu Trainingszwecken benutzbar sei, monieren die Sozialdemokraten. Im Moment dürfe der Sportplatz wegen Klagen eines Anwohners, wie im BVA berichtet, nur acht Stunden benutzt werden. Unter der Woche dürfe pro Tag höchstens ein Spiel stattfinden, aber auch nur dann, wenn die Zahl von 50 Zuschauern nicht überschritten wird.
„Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass damit sogar fast jedes Jugendspiel davon betroffen ist, da ja viele Eltern und Geschwister die Spieler noch begleiten“, so der SPD-Stadtverordnete Christian Kühl. Am Wochenende dürfe ebenfalls nur ein Spiel, das höchstens zwei Stunden dauert, stattfinden. Die Obergrenze liege ebenfalls bei 50 Zuschauern. „Verständnis haben die Sozialdemokraten für den FV Bad Vilbel, der sich schon seit vielen Jahren durch eine hervorragende Jugendarbeit auszeichnet, und den Kunstrasenplatz dennoch als Entlastung empfindet“, so Kühl. Trotzdem sollte man nach Ansicht der Genossen nicht außer Acht lassen, dass dieser Kunstrasenplatz den Bad Vilbeler Steuerzahler immerhin 800 000 Euro gekostet hat. „Ich finde es schon ein wenig skandalös, dass so viel Geld für einen Platz ausgegeben wurde, der nur zu 30 bis 40 Prozent nutzbar ist und die Stadtverordneten nicht darüber informiert wurden“, erklärt Kühl. Es komme der SPD so vor, meint Kühl, als habe der Bau des Kunstrasenplatzes nur dafür gedient, dass Bürgermeister Dr. Stöhr „sich im Endspurt des Bürgermeisterwahlkampfes noch mit einem weiteren Neubau brüsten konnte, ohne dass die Funktionalität und der Sinn geprüft“ worden wären. Kritisch stehe die SPD aber auch jenem Anwohner der Huizener Straße gegenüber, der die Arbeit eines für die Jugend so wichtigen Bad Vilbeler Vereines unnötig erschwere. (sam)