Karben. „Gerechtigkeit und Solidarität sind unsere alten Werte, aber sie waren noch nie so zeitgemäß wie in unserer globalisierten Welt“, sagt Vorsitzender Bernd Benölken. Zwar müsse der DGB moderner und zukunftsfähiger werden, „aber zugleich wollen wir das bleiben, was wir seit 60 Jahren sind: Interessenvertreter der Arbeitnehmer und eine Solidargemeinschaft.“
Benölken streift Schwerpunkte in sechs Jahrzehnten gewerkschaftlicher Arbeit, doch leider sei hierzu nur wenig dokumentiert. Die Feier am 1. Mai sei eine der wichtigsten Veranstaltungen im Jahresablauf, zudem wirke der DGB-Ortsverband mit an Initiativen gegen Rassismus, Kampagnen für Mindestlöhne, beteilige sich am Frauentag, gehöre zum Lokalen Bündnis für Familie und mache mit bei der Initiative für Arbeit südliche Wetterau. Benölken dankt Urgestein Josef Berner für 60 Jahre Gewerkschaftsarbeit.
Der DGB-Ortsverband feiert sein Jubiläum mit Mitgliedern, Delegierten anderer Gewerkschaften sowie Kommunalpolitikern. So nehmen Stadtrat Jochen Schmitt (SPD), Lars Hermanns (FWG) als Vertreter für Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz (CDU), Karbens künftiger Bürgermeister Guido Rahn (CDU) sowie Ehrenbürgermeister Detlev Engel (SPD) an der Feier teil. Die Gruppe „Solaio“ der Musikschule Bad Vilbel/Karben unterhält mit internationaler Folkmusik. „Ihr könnt stolz sein auf 60 Jahre Ortsverband, das gibt es nicht überall“, sagt Stefan Körzell, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen. Er dankt Bernd und Ellen Benölken sowie den anderen Mitstreitern für ihr ehrenamtliches Engagement.
Körzell blickt auf Höhen und Tiefen der letzten Jahrzehnte zurück, erinnert an Auseinandersetzungen etwa um die 35-Stunden-Woche und den arbeitsfreien Samstag. Er fordert, Leiharbeit und ähnliche Beschäftigungsverhältnisse müssten die Ausnahme bleiben. „Beziehen Sie stets die Betriebs- und Personalräte sowie den DGB mit ein, das macht Politik einfacher“, sagt Körzell an Rahn gerichtet. (kre)