Bad Vilbel. Daniel Schneider aus Bad Vilbel ist seit fast vier Jahrzehnten Fan des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach und hat sich schon lange mit dem Gedanken getragen, einen Fanclub zu gründen. Konkret wurde es aber erst am 13. November des vorigen Jahres: Die Borussia hatte in Frankfurt bei der Eintracht mit einem 2:1-Sieg alle Punkte entführt und bei der Heimfahrt in der S-Bahn lernte Daniel Schneider mit Udo Mattner einen weiteren Bad Vilbeler Borussia-Fan kennen. Die beiden machten Anfang dieses Jahres Nägel mit Köpfen, luden weitere Bekannte zu einer Gründungsversammlung ein und nun ist die „Borussia Vilbel 2010“ beim Möchengladbacher Profiverein als offizieller Fanclub registriert. Daniel Schneider ist Erster und Udo Mattner Zweiter Vorsitzender, Anette Blain aus Karben komplettiert als Schatzmeisterin den Vorstand.
Alle drei sind schon von Kindesbeinen an Fans der Gladbacher, die in den 70er Jahren unter Trainer Hennes Weisweiler sowohl national als auch international mit tollem Offensivfußball für Aufsehen sorgte. Den Beginn seiner Leidenschaft für die Borussia kann Daniel Schneider genau datieren: Es war der 5. Juni 1971! Zum Abschluss der Saison empfing die Eintracht Frankfurt im Waldstadion die Mönchengladbacher, die punktgleich mit Bayern München an der Tabellenspitze lagen. Daniel spielte damals mit der E-Jugend aus Kelsterbach bei einem Vorspiel in Frankfurt und beschloss vor Anpfiff der Bundesliga-Begegnung, dass er Fan des späteren Siegers werden würde. Die Gladbacher um Nationalspieler Günter Netzer gewannen 4:1 und hatten damit mit zwei Punkten Vorsprung nicht nur die Deutsche Meisterschaft gesichert, sondern auch die nun über Jahrzehnte anhaltende Begeisterung von Daniel Schneider.
Auch Udo Mattner schwärmt von der damaligen Zeit: „Wer sich in den 70er Jahren für Fußball interessierte und auch nur einigermaßen Sachverstand hatte, musste von Borussia begeistert sein. Und bei mir ist es bis heute so geblieben.“ Anette Blain war als Sechsjährige zum erstenmal mit ihrem Bruder bei einem Spiel der Borussia und ist seitdem Anhänger der „Fohlen“. Ihr Bruder habe zwar auch noch Sympathien für die Gladbacher, aber „ein richtiger Fan ist er heute nicht mehr“. Die Karbenerin freut sich aber, dass sie Sohn Brian anstecken konnte, während der Ehemann doch mehr zur Frankfurter Eintracht halte.
Die Mitglieder von „Borussia Vilbel 2010“ kommen nicht nur aus der Quellenstadt und Karben, sondern auch aus Frankfurt, aus Heldenbergen sowie eine Freundin des Vorstandstrios auch aus Kriftel. „Wir wollen in Gemeinschaft den Spaß an unserem Hobby genießen und dabei natürlich oft zusammen zu den Spielen fahren“, fasst der Clubvorsitzende den Zweck der Vereinsgründung zusammen. Ein weiteres Ziel ist es, ein günstiges Sortiment an Fanartikeln bereitzuhalten und sich bei monatlichen Treffen jeden vierten Freitag im Monat über Fußball zu unterhalten und auch Aktionen, wie Grillfeste oder Ausflüge, zu vereinbaren.
„Stimmung ja, Randale nein“, laute das Motto des Fanclubs. Wobei Daniel Schneider unumwunden zugibt: „Im Stadion bin ich schon ein anderer Mensch. Da nehme ich auch mal Wörter in den Mund, die ich sonst nicht verwende. Aber nach dem Spiel ist das schnell wieder vorbei, egal ob wir gewonnen oder verloren haben“. Als Fan sei man natürlich voreingenommen, stimmt Udo Mattner zu: „Ich freue mich, wenn der Schiri mal ein Foul von uns nicht pfeift, und ärgere mich, wenn er uns benachteiligt.“
Etwas Verrücktheit gehöre zudem ebenfalls dazu, ein Fan zu sein. Daniel Schneider schildert ein Beispiel: „Ich bin bereits zweimal morgens um 6 Uhr von hier losgefahren, um in Mönchengladbach am Bökelberg beim Training die Mannschaft kurz zu sehen. Danach habe ich mich noch im Fan-Shop umgesehen und bin wieder die 280 Kilometer zurück nach Vilbel gefahren.“ Schneiders liebste Erinnerungsstück in seiner Sammlung von Fanartikeln sind Torwart-Handschuhe von Uwe Kamps und ein Trikot von Stürmer Arie van Lent.
Infos zum Fanclub „Borussia Vilbel 2010“ bei Daniel Schneider, Tel. (0172) 6748740. Nächstes Treffen am Freitag, 26. März, 19 Uhr Restaurant „Niddafeld“, Huizener Str.