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Reise durch das Land der Sprache – Drei Gewinner des Jugendliteraturpreises der OVAG traten im Georg-Büchner-Gymnasium vors Publikum

Bad Vilbel. Im Georg-Büchner-Gymnasium lasen Manon Korenke, Sarah Meisinger und Christian Sedlak ihre Texte. Auch mit dabei: Schriftstellerin Uschi Flacke. Es sind leise, mal traurige, mal heitere Geschichten, die die Preisträger des OVAG-Jugendliteraturpreises 2009 im Georg-Büchner-Gymnasium vorstellen. Alle sind sie feinsinnig und anrührend geschrieben. Eine alte Frau, die an Alzheimer erkrankt. Vier Kinder, die von zu Hause aufbrechen und ihren großen Traum verwirklichen, nach Amerika auszuwandern. Ein junger Mann, dem ein kleines Mädchen die Schönheit der Sterne in den Wolken beibringt.

Manon Korenke aus Rosbach, Sarah Meisinger aus Groß-Karben und Christian Sedlak aus Petterweil sind drei von insgesamt 20 Gewinnern, die für zwei Wochen auf Lesetournee durch Oberhessen gehen und ihren Altersgenossen ihre Texte vorstellen. Dabei stehen jeden Tag zwei Schulen auf dem Programm. In Bad Vilbel werden die drei begleitet von der Autorin und Schriftstellerin Uschi Flacke, die mit ihrem Beitrag zur Lesung aus einem eigenen Roman zeigt, wohin der Weg eines Schriftstellers führen kann. Gebannt lauschen die rund 100 Schüler ihrer Geschichte über die Hexenkinder von Seulberg. Diese wurden im 17. Jahrhundert zu Aussagen gezwungen, die als Indizien zur Festnahme, Folterung und Hexenverbrennung von einigen Seulbergern dienten.

Gespannte Stille herrscht auch, als die drei Preisträger ihre Geschichten vorstellen. Christian Sedlaks Text basiert auf eigenen Erinnerungen: „Ich schreibe sonst ganz andere Sachen, aber ich dachte, etwas mit Kindern kommt gut an“, schmunzelt er. In der Tat kam seine Geschichte über vier Kinder, die morgens aufbrechen und immer die Gleise entlangwandern, um den ganzen Weg nach Amerika zu laufen, bei der Jury gut an. Flacke, die selbst Jurymitglied ist, berichtet, dass dieses Thema aus dem Rahmen fiel: „Wir haben unter den über 300 Einsendungen immer viel Fantasy, Horror und Dramatisches. Thematisch seid ihr völlig frei, uns ist nur wichtig, dass es etwas Kreatives und Eigenständiges ist, das ihr einreicht.“

Kreativ sind auch die Texte von Sarah Meisinger und Manon Korenke. Meisinger erzählt von einem kleinen Mädchen, für das die Wolken zusammengekuschelte Sterne sind. „Mir kam diese Geschichte einfach so zugeflogen“, sagt sie. Ideen schöpfe sie ständig aus dem Alltag, sie habe auch viele unvollendete Geschichten in der Schublade. Korenke hat einige Erlebnisse mit an Alzheimer erkrankten Menschen in ihrem Text verarbeitet. Der erzählt von einer alten Frau, die immer verwirrter wird und eines Morgens nicht mehr weiß, wer sie ist. „Bei mir muss eine Idee immer erst reifen, bis zum fertigen Text brauche ich manchmal ein paar Wochen“, sagt sie. (zlp)

Bis 15. Juni können Jugendliche zwischen 14 und 23 Jahren wieder ihre Texte einschicken. Über die Gewinner entscheiden Vertreter der OVAG, heimische Schriftsteller, Buchhändler und Journalisten – darunter auch FNP-Redakteur Thomas Schwarz. Infos zum Jugendliteraturpreis unter www.ovag-energie.de oder unter Telefon (0 60 31) 82 12 22 und matle@ovag.de. Die „Gesammelten Werke 2009“ der Gewinner gibt es mit Hörbuch für 10 Euro beim OVAG-Zentrum am Europaplatz in Friedberg und kann auch unter Telefon (0 60 31) 82 11 13 bestellt werden.