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Der direkte Draht

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

am Mittwoch, 10. März 2010, wird vor dem Bad Vilbeler Rathaus wieder eine exotisch anmutende Fahne wehen. Gemeinsam mit mittlerweile über 1000 anderen deutschen Städten und Gemeinden zeigt die Stadt Bad Vilbel Flagge für das von China besetzte Himalaya-Land Tibet. Erneut wird sich die Stadt an der Aktion „Eine Flagge für Tibet“ beteiligen.

1950 wurde das bis dahin souveräne Tibet von der Volksrepublik China völkerrechtswidrig besetzt und 1951 annektiert. Der Widerstand des tibetischen Volkes gegen die Okkupanten fand am 10. März 1959 in einem Aufstand in Lhasa, der tibetischen Hauptstadt, seinen tragischen Höhepunkt. Nach offiziellen Angaben kamen dabei 87.000 Tibeter ums Leben.

Aus Solidarität mit dem gewaltlosen Widerstand der Tibeter gegen die chinesische Besatzungspolitik wird am 10. März 2010, dem 51. Jahrestag des Tibetischen Volksaufstandes, wiederum die tibetanische Flagge vor dem Rathaus in der Parkstraße 15 gehisst.

Das Jahr 2009 war ein sehr schweres Jahr für die Tibeter. Seit den Unruhen im Frühjahr 2008, die sich über ganz Tibet ausgebreitet hatten, sind Militär und Sicherheitskräfte omnipräsent in allen von Tibetern besiedelten Gebieten. Unterdrückungsmaßnahmen und politische Kampagnen gehören zum Alltag. In seiner Resolution vom 21. Januar dieses Jahres konstatiert das Europäische Parlament, „dass die Menschenrechtslage in China nach wie vor besorgniserregend ist“.

Der Dalai Lama, geistliches und weltliches Oberhaupt der Tibeter, verfolgt trotzdem konsequent eine Politik der Gewaltlosigkeit und Toleranz. Der Friedensnobelpreisträger verzichtet auf die Tibet völkerrechtlich zustehende Unabhängigkeit und möchte sich mit einer echten Autonomie innerhalb des chinesischen Staatsverbundes bescheiden.

Auf der Internetseite www.tibetflagge.net finden Sie eine Vielzahl von weiteren Informationen.

Es grüßt Sie herzlich

Der Magistrat von Bad Vilbel