Schöneck. Derzeit wohnen in der Gemeinde Schöneck 697 Mitbürger, die keinen deutschen Pass haben. Sie kommen aus 60 Nationen und oftmals wissen sie gar nicht, dass in der Kommune Landsleute wohnen. Um andere Menschen der Gemeinde, sowohl deutscher als auch ausländischer Herkunft, kennenzulernen, hatte der Ausländerbeirat Schöneck in den Bürgertreff Kilianstädten eingeladen. Das Motto „Meet your People“ („Triff Deine Leute“).
„Neu zugezogene ausländische Einwohner tun sich schwer, Kontakte zu knüpfen – auch zum eigenen Kulturkreis“, sagte Christian Schenk über die Idee des Abends. Seit 13 Jahren ist er Vorsitzender des Ausländerbeirats. Etwa 30 Bürger nahmen das Angebot an und nutzten die gesellige Runde zu Gesprächen, auch mit Mitgliedern des Gemeindevorstandes sowie Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) und Thorsten Weitzel (CDU).
Der Ausländerbeirat vertritt die Interessen der ausländischen Einwohner der Gemeinde. Von den knapp 12 000 Einwohnern Schönecks beträgt der Ausländeranteil unter sieben Prozent: „Wir leben hier auf einer Insel der Glückseligen“, meint Schenk. Es gebe keine Gettoisierung oder sozialen Brennpunkte.
Sorgen mache der kommunalen Ausländervertretung das Fehlen gleicher Rechte. Mit Ausnahme der EU-Bürger sind die Ausländer von der Teilnahme an politischen Entscheidungen ausgenommen. Das vertrage sich nicht mit einer modernen Demokratie, betont Schenk. Der Schweizer, der seit 1979 in Schöneck lebt, wünscht sich vom Gemeindevorstand deshalb mehr Unterstützung und „Wir hoffen, dass dies ein Auftakt ist und sich mehr Menschen finden, die sich regelmäßig treffen und ein Netzwerk bilden.“