Karben. Der Anruf ereilte Werner Schabel am Vormittag: „Im Albert-Schäfer-Haus wurde eingebrochen!“ Das Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins eilte sofort nach Petterweil. Dort haben die Hobbyhistoriker ihr „Gedächtnis“ untergebracht: das Felix-Franke-Archiv.
Vorort sieht Schabel die Bescherung: Zwei der Schränke im Flur des Obergeschosses sind aufgebrochen. „Mein PC-Schrank und ein weiterer Schrank“, nicht mehr. „Sonst wäre eine monatelange Arbeit zunichte gemacht worden.“
Die Einbrecher haben die Eingangstür im Erdgeschoss und die Türen der Büros im Obergeschoss aufgebrochen. Dort residiert das städtische Umweltamt. Doch abgesehen von den Schäden an den Türen finden die Friedberger Kripobeamten nichts vor – keine durchwühlten Aktenschränke, kein Chaos. „Nur ein Laptop ist dort gestohlen worden“, erklärt Karbens Ordnungsdezernent und Stadtrat Jochen Schmitt (SPD). Nach FNP-Informationen soll es sich um das Gerät des stellvertretenden Amtsleiters handeln. Außerdem hätten die Täter noch einen DVD-Spieler mitgenommen, berichtet Kriposprecher Erich Müller. Der Schaden betrage 3000 Euro.
Die Tat geschah nur sechs Tage, bevor die Stadtparlamentarier in einem Akteneinsichtsausschuss die Arbeit des Umweltamtes unter die Lupe nehmen wollen. Ob mit dem Laptop wichtige Daten abhanden kamen, konnte Kriposprecher Müller bisher nicht sagen. Selbst wenn: „Ich gehe davon aus, dass bei einer gut laufenden Verwaltung immer ein Backup vorhanden ist“, sagt Ausschusschef Michael Ottens. „Auf dem Laptop befand sich das Baumkataster der Stadt“, berichtete Stadtsprecherin Susanne Schubert am ersten Arbeitstag nach dem Einbruch. Diese Daten seien an anderer Stelle gesichert, erklärt sie. (den)