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Still ruht die Erddeponie – Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein

Bad Vilbel. Still ruht die Erddeponie Gronau. Das ist zumindest das Ergebnis der staatsanwaltlichen Untersuchungen. „Die Ermittlungen gegen die zuletzt noch verbliebenen Beschuldigten sind eingestellt“, erklärte Behördensprecherin Doris Möller-Scheu gestern. Gemeint sind Bad Vilbels Altbürgermeister Günther Biwer (CDU) und der Leiter des städtischen Liegenschaftsamts, Albrecht Kliem. Letzterer hat eine Geldauflage von 1300 Euro zu zahlen, weil er von den Zusatzmengen wusste, aber nichts dagegen unternommen hatte. Biwer bekam – wie zuvor Vilbels Ex-Stadtbaurat Dieter Peters (parteilos) – keine Geldauflage. 4000 Euro hat der amtierende Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) zu zahlen, 2600 Euro Karbens Umweltamtsleiter Thomas Adam.

Hintergrund der Ermittlungen: Die Stadt Bad Vilbel hatte an der B 521 nahe Gronau zwischen den Jahren 1999 und 2007 rund 165 000 Kubikmeter Erde (überwiegend vom Bau der Bad Vilbeler Nordumgehung) aufschütten lassen – fünf Mal mehr als die vom Wetteraukreis genehmigten 32 000 Kubikmeter.

Mit dem Thema befasst sich derzeit auf Initiative der Grünen ein Akteneinsichtsausschuss des Wetterauer Kreistages. Zudem wird der Kreis in Absprache mit der Stadt Bad Vilbel in Kürze weitere Probebohrungen vornehmen. Sie sollen klären, ob auf dem Areal eventuell Bauschutt oder andere verbotene Materialien aufgeschüttet wurden. (zlp)