Bad Vilbel. Mit einer Million Euro aus dem Sonderinvestitionsprogramm Schule erstellt der Wetteraukreis am Georg-Büchner-Gymnasium einen weiteren Anbau mit sechs Klassen- und Fachräumen. Schuldezernent Helmut Betschel-Pflügel (Grüne) konnte sich noch gut an den vorangegangenen Spatenstich für den Acht-Klassen-Pavillon am Georg-Büchner-Gymnasium (GBG) im August 2008 erinnern. Damals eckte er in seiner Jungfernrede als neuer ehrenamtlicher Schuldezernent des Wetteraukreises bei den Honoratioren an, weil er Energieverschwendung anmahnte und den Umstand, dass nur ein Schüler bei der Feier anwesend war.
Schulleiter Peter Troitzsch erinnerte sich auch daran und betonte, dass diesmal auf ausdrücklichen Wunsch des Dezernenten viele Schüler mit dabei sein werden. Gleich zwei Klassen aus den Musik-Grundkursen der Stufe zwölf brachten ein Chor-Ständchen – zunächst mit einem afrikanischen Begrüßungslied.
Derart gut aufgelegt spielten sich die Lokal- und Kreispolitiker die Bälle zu – auch wenn es um eine ernste Sache ging. Es sei „ein wichtiges Signal“, das der Kreis mit dieser Investition setze, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Oswin Veith (CDU). Die Investition stärke Bad Vilbel als einen der größten Schulstandorte der Wetterau. Insgesamt investiere der Kreis aus den Sonderprogrammen von Bund und Land 58 Millionen Euro. Rektor Troitzsch wünschte sich raschen Baufortschritt: „Das GBG braucht händeringend mehr Räume.“ Derzeit hat er 1690 Schüler. Im nächsten Jahr entscheide sich bei den Eingangsklassen, ob dort sieben- oder achtzügig begonnen werde. „Da wird der Raumbedarf groß sein.“ Kritisch merkte er an, eigentlich sei der Baubeginn schon im vergangenen Herbst geplant gewesen. Im Frühjahr 2011 werde nun die Fertigstellung erwartet, habe Landrat Joachim Arnold (SPD) zugesichert.
Bei einer derzeitigen Klassenstärke von 30 bis 31 Schülern werde die Entlastung durch sechs weitere Räume nicht reichen, sagte der Rektor. Ganz besonders eng werde es im Schuljahr 2013/14, prognostizierte er. Dann träfen die beiden Jahrgänge von G 8 und G 9 aufeinander, und es gebe einen Doppeljahrgang.
Die Verbesserung des Ganztagsangebots müsse zurückstehen. „Denn wir müssen erst einmal die Unterrichtsversorgung leisten.“ Außerdem habe das GBG keine Aula und die Mensa des Schulzentrums sei zu klein für große Veranstaltungen, so Troitzsch.
Dass die zusätzlichen Räumlichkeiten auch in naher Zukunft gut genutzt werden können, erwartete auch Rosemarie zur Heiden vom Staatlichen Schulamt in Friedberg: „Die Schülerzahlen werden weiter auf dem Niveau bleiben.“ So kam es den Schulvertretern gelegen, dass Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) weitere Bauvorhaben ankündigte. In wenigen Wochen erfolge der Spatenstich für die Dreifeld-Turnhalle an der Saalburgstraße – ein 3,2 Millionen-Euro-Projekt, von dem die Stadt eine Million übernehme.