Karben. „Meine Herren, nehmen Sie Platz und setzen Sie sich aufrecht hin“, gibt Chefstewardess Marina Ackermann Anweisungen und letzte Tipps zur Sicherheit. Dann hebt das närrische Luftschiff der Weiberfastnacht Groß-Karben am Freitagabend ab zu einer „kleinen Weltreise in vier Stunden“.
Die närrischen Damen der KSG 1920 eröffnen mit ihrer öffentlichen Generalprobe – nur für Männer – immer die aktive Phase der Karnevalssession. Auch am Freitag lockte die Verheißung auf närrischen Frohsinn die Herren in Scharen in den Saal der Vereinsgaststätte „Bei Anna“ in der Christinenstraße, und das, obwohl die Rückrunde der Bundesliga startete. Ein paar Fußballfreunde, mit Eintracht-Trikot und Adler auf der Wange, ließen es sich dann aber doch nicht nehmen, „Jetzt geht’s los!“ zu skandieren. Musiker Dieter Adam stimmte schon mal mit „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ zum Schunkeln ein, doch dann nahm pünktlich um 20.11 Uhr Kapitän Helga Döppenschmidt den Steuerknüppel in die Hand.
Der Einzug des Elferates ist schon immer ein großes Helau, doch dieses Mal erschienen Helga Wagner, Angelika Egerland, Birgit Czepa, Sabine Seipel, Sylke Beck, Birgitt Brunotte, Angelika Zwenke, Annerose Stork, Eva Vieth und Annelie Widmann nicht im Einheitslook. Jede der Damen repräsentierte mit einer typischen Landestracht Länder wie Japan, Namibia über Brasilien, Spanien, die Niederlande sowie natürlich Deutschland und jede wagte ein folkloristisches Tänzchen. Was der Elferrat kann, das können wir besser, dachte sich die Ranzengarde und hüpfte in schnellerem Tempo und Landestrachten über die Bühne.
Die Weiberfastnacht hat mit den Tänzerinnen der „Youngstars“ eine Nachwuchstruppe, die mit jugendlichem Schwung und närrischem Spaß die nächste Generation für Gott Jokus gewinnt. Alexandra und Julia Münster, Sophia Stoppany, Michelle und Charline Trageser sowie Selina Beck glänzten beim Hip-Hop und huldigten mit dem Moon-Walk dem verstorbenen „King of Pop“, Michael Jackson.
Als zwei scheinheilige Könige klettern Astrid Schröter und Ingrid Wieja in die Bütt. „Jetzt stehe mer hier, Sternsingen is doch schon vorbei“, jammert die eine. „Ist halt Nachsaison“, kontert die andere. Die Frotzeleien gehen hin und her, und zwischendurch schwören sie die Narrengemeinde mit einem klerikalen Singsang auf die Narrenzeit ein. Die Büttenstars der Weiberfastnacht wie Lisa Kohl und Christa Haufert fehlen im aktuellen Programm ebensowenig wie Ute Zimmermann-Erle, die ihre Erfahrungen als Oma zum Besten gibt.
Die närrischen Weiber von Groß-Karben haben ein großes Faible für den Gesang. So treten etwa Jenny Kohl und Sonja Schulz im knappen schwarzen Paillettenkleid auf und rocken den Saal. Für Stimmung sorgen auch die Asbachlerchen und Astrid Schröter mit Schunkelliedern. Absolutes Muss ist in jedem Jahr wieder das „Kärber Lied“. Als Margot und Maria Helwig stimmen Sandra und Christa Haufert „Weiber wie wir“ an und mischen die Volksmusikszene auf. „Wir feiern mit der Volksmusik und klatschen auf die Eins und Drei“, trällern sie lautstark. Das Publikum ist begeistert und klatscht ausgelassen im Takt. Die Groß-Karbener Frauensitzungen sind bereits ausverkauft. Karten zu elf Euro sind noch zu haben für den Faschingsball für gemischtes Publikum am 12. Februar. Vorverkauf bei Christa Haufert, Telefon (0 60 39) 21 01.