Bad Vilbel. Die Schwächen der Kreuzung Büdinger Straße / Nordumgehung, die viele Verkehrsteilnehmer täglich auszubaden haben, sollen beseitigt werden – zwischen März und Oktober. Das sieht ein Konzept der Stadt vor. Sie will die Kreuzung beim Rückbau der Friedberger Straße ab dem Kreisel an der Kasseler Straße stadtauswärts „leistungsfähiger“ machen. Das Problem ist im Rathaus durch ungezählte Anrufe genervter Autofahrer bestens bekannt. Weil es keinen Aufschub mehr duldet, haben Verkehrsdezernent, Erster Stadtrat Jörg Frank (CDU), die Straßenverkehrsbehörde, Bauamtsleiter Erik Schächer und die Tiefbauabteilung in Kooperation mit Verkehrsplaner Professor Rüdiger Storost ein Konzept erarbeitet, das den Verkehr flüssiger machen soll.
Obwohl Schächer ausdrücklich das Ziel nennt, den Verkehr über die Kreuzung zu beschleunigen, hat er Zweifel, ob das im Ergebnis gelingen kann: „Wir wissen alle, dass im Berufsverkehr die gesamte Region voll ist. Wenn es an dieser Kreuzung nur wenige Minuten schneller geht, werden noch mehr Autofahrer über Bad Vilbel statt über Hanau und Maintal nach Frankfurt fahren.“ Dennoch solle nichts unversucht gelassen werden, um über verlängerte getrennte Richtungsspuren den Verkehr in die verschiedenen Richtungen zu „verflüssigen“.
Bisher behindern sich abbiegender und geradeaus fahrender Verkehr wegen der unterschiedlichen Ampelschaltung oft gegenseitig. Eine Situation, die jeder kennt, der aus der Innenstadt kommend rechts in Richtung Gronau fahren möchte. Die Ampel zeigt ihm Grün, doch er kann nicht abbiegen, weil der Geradeausverkehr, mit dem er sich dieselbe Spur teilt, an der roten Ampel wartet. Um dieses Ärgernis zu beseitigen, werden der überbreite Bürgersteig auf der tegut- / Lidl-Seite verschmälert und alle Fahrspuren in diese Richtung verschwenkt. Das soll ermöglichen, vor der gegenüberliegenden Jet-Tankstelle eine eigene Rechtsabbiegerspur in Richtung Gronau für mindestens sechs Autos zu schaffen. Da die Umgestaltung der gesamten Friedberger Straße nach Dortelweiler Vorbild dreispurig mit einer roten Mehrzweckspur in der Mitte erfolgen soll, geht Schächer davon aus, dass die Autofahrer diesen Streifen je nach Bedarf als Aufstellspur mit benutzen werden.
Es seien Untersuchungen im Gange, inwieweit durch eine längere Aufweitung der Büdinger Straße in Richtung Gronau der Rückstau von den zusammenlaufenden Spuren auf den Kreuzungsbereich verringert werden könne. Aus Gronau kommend wolle man versuchen, eine eigene Rechtsabbiegerspur nach Dortelweil zu schaffen und – so Frank – eventuell die Linksabbiegerspur in Richtung Innenstadt zu verlängern. Die Kosten, die für den Umbau der Kreuzung anfallen, stehen noch nicht fest. Stadtkämmerer Thomas Stöhr (CDU) für die Gesamtmaßnahme 3,2 Millionen Euro eingestellt. (bep)