Folgender Leserbrief zum Thema Neue Mitte erreichte uns von Hans Tuengerthal – wie er schreibt – „im Auftrag des Vorstandes der Naturschutzgesellschaft Bad Vilbel“.
Um nicht missverstanden zu werden. Die gewählten Abgeordneten haben für das Wohl der Stadt mehr getan als die meisten anderen Bürger, und verdienen unseren Respekt und Dank, aber viele haben sich daran gewöhnt, dass wir Bürger alles abnicken. Doch wir sind kein Untertanenstaat, sondern eine demokratische Gemeinschaft. Zu ihr gehört die Auseinandersetzung zwischen Bürgern und ihren Vertretern.
Die NSG, die sich zu ästhetischen Fragen der neuen Mediathek nicht geäußert hat, hätte aber vorgeschlagen: „Schiebt den Bau doch um eine halbe Baueinheit auf den Zentralparkplatz“ und verkauft an den Investor nur einen Teil der freien Flächen. Vor einer Generation hat die NSG die Diskussion um Stadtgestaltung und Denkmalschutz entscheidend gefördert – seit vielen, vielen Jahren gibt es keine Kommission mehr, in der wir uns diesbezüglich einbringen können. Die Stadtentwicklung bestimmen zunehmend renditeorientierte Personen. So wundert es nicht, dass die Bürgerschaft verärgert ist, denn die NSG ist nicht die einzige Gruppe, die sich für die Zukunft ihrer Heimatgemeinde einbringen möchte. Ich gehöre zu denen, die eine neue demokratische Kultur einfordert. Ich gestehe, über die Menge und die Entschiedenheit des Protestes bin ich erschrocken, ein Hinweis, wieder aufeinander zuzugehen.
Hans Tuengerthal,
Bad Vilbel