Karben. Burg-Gräfenrode bekommt demnächst eine schnelle Funk-DSL-Verbindung. Für Rendel aber haben Karbens Parlamentarier die Entscheidung zunächst aufgeschoben.
„Wir können nicht einen zweiten Zugangsweg öffentlich finanzieren, wenn es bereits eine Möglichkeit gibt, schnelles Internet zu nutzen.“ So stellte sich CDU-Fraktionschef Mario Beck am Mittwoch der Vorwoche gegen den Vorschlag aus dem Rathaus, neben Roggau auch Rendel per Funk-DSL ans Internet anzubinden. Das bietet die Firma Mega Access für 99 000 Euro an. Das Land würde dafür Zuschüsse geben, so dass 39 600 Euro Kosten an der Stadt hängenbleiben würden. Allerdings haben in Rendel bereits 90 Prozent der 1070 Haushalte Zugang zu schnellem Internet – via Fernsehkabel von Unitymedia. Infolgedessen bremsten die Parlamentarier den Magistrat aus: Man solle erst mit Unitymedia klären, ob der Monopolist das Netz in Rendel ausbauen würde – und wenn ja, wie viel die Stadt dazu beitragen müsse.
Welche Straßenzüge noch kein Kabel haben und wie viele Haushalte bereits Kabelfernsehen beziehen, konnte Stadtrat Jochen Schmitt (SPD) nicht sagen. „Eine dünne Entscheidungsgrundlage“, seufzte Beck. Für den Ausbau rechne er aber mit „einer enormen Summe“, sagte Schmitt. Das Kabel müsse aufwändig in die Erde verlegt werden. Weil nur bei Antragstellung noch in diesem Jahr Fördergelder winken, fasste der Haupt- und Finanzausschuss den Grundsatzbeschluss pro Funk-DSL. Für rund 40 000 Euro wird dies für Burg-Gräfenrode installiert. Für Rendel haben die Stadtverordneten die Option eingebaut, sich später zu entscheiden. (den)