Karben. Unter dem Motto „nach der Wahl ist vor der Wahl“ hatte der CDU-Ortsverband Rendel Bad Vilbels Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) eingeladen. Nach einer launigen Begrüßung durch Ortsvorsteher Ehrhard Menzel (CDU) mit einer Dose Presskopf „zur Stärkung“, berichtete Bürgermeister Thomas Stöhr über aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Verkehr, Innenstadt, Infrastruktur und Ökologie in der Nachbarstadt. Unter den Zuhörern befanden sich neben Guido Rahn (CDU), dem künftigen Bürgermeister Karbens, weitere Kommunalpolitiker der Karbener Koalition.
Stöhr skizzierte Entwicklungen aus der Nachbarstadt, hob Erfolge hervor und griff auch umstrittene Themen auf wie etwa den geplanten Bau der Mediathek. Bad Vilbel sei in demographischer Hinsicht eine der jüngsten Städte im Rhein-Main-Gebiet, trotz zahlreicher Senioren unter den Einwohnern. Dies erfordere einige Anstrengungen und Investitionen in Schulen und Kindergärten, auch bei der Betreuung der unter Drei-Jährigen. In Sachen Ausbau der Bundesstraße 3 machte er den Verantwortlichen in Karben Mut. „Oft ist es so, dass es zuvor Ängste gibt, und wenn der Ausbau dann da ist, sind alle froh“, meint Stöhr und bezieht sich dabei auf Erfahrungen in Bad Vilbel.
So gebe es im Stadtteil Massenheim kaum noch jemanden, der die Anbindung an die B 3 missen möchte. Stöhr hob die Entlastung durch die B 3 hervor: „Stellen Sie sich einmal den ganzen Verkehr durch Bad Vilbel hindurch vor.“ Allerdings habe die schnelle Anbindung an Frankfurt auch einen Zuwachs an Fahrzeugen aus Karben und Maintal nach sich gezogen.
Der Bürgermeister der Nachbarstadt verwies auf Erfolge in Bad Vilbel, etwa die Burgfestspiele, das Römer-Mosaik als Aufwertung des Kurparks sowie das Biotop im Vilbeler Wald auf dem ehemaligen Schießplatz-Gelände und die Renaturierung der Nidda. Dabei beschrieb er manch bürokratische Hindernisse auf dem Weg zur Umsetzung von Vorhaben.
Er sei in Gesprächen über die Ansiedelung einer europäischen Schule in Dortelweil mit Abschlüssen, die international anerkannt würden. „Solch eine Schule in Bad Vilbel wäre ein großer Zugewinn für die südliche Wetterau, auch für Karben“, sagte Stöhr.
Beim Thema Innenstadtbebauung ging Stöhr ausführlich auf die Pläne zur geplanten Mediathek ein. So solle diese nach den geänderten Plänen 8,30 Meter hoch werden. „Das ist kein Monsterbau.“ Stöhr stellte die Gründe dar, die aus seiner Sicht für eine Mediathek an dieser Stelle sprechen. So würden Cafés an und über Flüssen überall gut angenommen, in Bad Vilbel werde zudem das Niddaufer aufgewertet. „Ich wünsche mir in mehr Bereichen eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Karben und Bad Vilbel“, sagte Stöhr. Diese sei etwa bei Feuerwehren und Betriebshöfen vorstellbar.