Karben. Als Renate Aengenvoort 1993 als Telefonistin in die Dienste der Stadt trat, sah ihr Arbeitsplatz, der Eingangsbereich des Bürgerzentrums, noch anders aus als heute. Während die ratsuchenden Bürger in dem 2001 eröffneten „Stadtpunkt“ an einem offenen Tresen empfangen werden, gab es im damaligen Einwohnermeldeamt lediglich ein kleines Fenster für den direkten Kontakt zu den Kunden. Dies wurde scherzhaft „Schießscharte“ genannt, erinnert sich Bürgermeister Roland Schulz (SPD). Vom Bürgermeister und früheren Kollegen wurde Renate Aengenvoort, die sich seit zwei Jahren in Altersteilzeit befindet, bei einer kleinen Feier offiziell in den Ruhestand verabschiedet.
Als sie am Empfang der Stadt saß, war sie oft die erste, die morgens die Kollegen der Verwaltung begrüßte. Mehr als zwölf Jahre lang hatte sie ein offenes Ohr für die telefonisch vorgetragenen Anliegen der Bürger und leitete sie an die zuständigen Ämter weiter. Sie erteilte Auskünfte, nahm die Anmeldungen zum Kinderplaneten entgegen oder gab die Unterlagen für anstehende Wahlen aus. Ihre Tätigkeit habe sie in freundlicher und sachlicher Weise zugleich ausgeführt, sagte der Bürgermeister.
Sie drückte den Bürgern nicht bloß die Formulare für die Steuererklärung in die Hand, sondern diese bekamen von ihr noch Tipps zum Ausfüllen. Um selbst informiert zu sein, wer telefonisch erreichbar war, habe sie die Kollegen dazu „erzogen“, sich abzumelden, wenn sie außer Haus zu tun hatten. Daran erinnert sich Ex-Kollegin Martina Harmert, Vorsitzende des Gesamtpersonalrats und im Standesamt tätig. „Ihre Aufgabe war die des Wegweisers durch unsere Verwaltung“, umschrieb Schulz ihre Tätigkeit.
Jetzt im Ruhestand findet sie Zeit für den Garten und die vierjährige Enkelin Chiara, die ihr viel Freude bereitet. (kre)