Karben. Das fünfköpfige Mitarbeiter-Team des Montessori-Kinderhauses Karben und der Trägerverein hatten am Samstag zum Tag der offenen Tür eingeladen. Drei Stunden riss der Strom der Eltern nicht ab. „Wir sind förmlich überrannt worden von interessierten Eltern“, sagte Waltraud Leppert. So war die Pädagogische Leiterin fast froh darüber, als am Nachmittag langsam Ruhe in den Räumen einkehrte.
Erst Anfang Oktober waren die neuen Räume in der Dieselstraße 1 bezogen worden. Vorher hatten die Montessori-Pädagogen fünf Jahre Kinder in der Okarbener Hauptstraße betreut. In den neuen Räumen können sich jetzt die drei- bis sechsjährigen Kinder auf einer Fläche von 300 Quadratmetern ausbreiten. Im Tiefparterre ist die Küche mit Essplätzen und einer Garderobe untergebracht. Ein Stock höher liegt der große helle „Montessori-Raum“, die Kinderwerkstatt, ein Spielflur, ein Mitarbeiterraum und das Büro.
Sichtlich wohl fühlten sich sofort die vielen Besucherkinder, die es sich in der Leseecke bequem machten, aus Salzteig Figuren kneteten oder die Sinnesmaterialien ausprobierten. Konzentriert beschäftigte sich ein Zweijähriger damit, in eine Dose Gegenstände zu stecken und wieder herauszuholen. „Das macht er so lange, bis er das kann“, sagte eine Erzieherin.
In der Montessori-Pädagogik steht das selbstständige Arbeiten mit Material im Vordergrund. Nach diesem Prinzip sind auch die Räume eingerichtet: Auf offenen Regalen ist alles einsortiert, was die Montessori-Pädagogik zu den Bereichen Sinneserfahrung, Sprache, Mathematik, „Kosmos“ oder „Übungen des täglichen Lebens“ entwickelt hat.
Die Eltern künftiger Kindergartenkinder schauten sich die Räume an, stellten Fragen zum Konzept und der Arbeitsweise und füllten Anmeldungen aus. Bis zu zehn Kinder mehr als früher können im neuen Montessori-Kinderhaus betreut werden. Sie werden jetzt nach und nach aufgenommen, bis die Höchstgrenze von 40 Kindern erreicht ist. Nur die Eltern von Kindern unter drei Jahren müssen sich noch etwas gedulden.