Bad Vilbel. Auf der Mitgliederversammlung der FDP Bad Vilbel am Mittwoch vergangener Woche wurde die 35-jährige Juristin Gesine Wambach einstimmig – ohne Enthaltungen – zur Bürgermeisterkandidatin der Vilbeler Liberalen gewählt. Vor der Abstimmung fand eine lebhafte und konstruktive Diskussion über die Aufstellung eines eigenen Bürgermeisterkandidaten statt.
Der stellvertretende Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes Wetterau, Achim Güssgen, erklärte seine volle Unterstützung für die Kandidatin Wambach und leitete daraufhin auch den Vorsitz der Versammlung. Über den Ortsvorsitzenden Kai König übermittelte auch der stellvertretende hessische Ministerpräsident und Justizminister Jörg-Uwe Hahn, der terminlich leider verhindert war, seine 150%ige Unterstützung für die Kandidatur von Gesine Wambach.
In seinem Bericht des Ortsvorstandes sagte der Vorsitzende der Liberalen, Kai König: „Mit einer eigenen Bürgermeisterkandidatin erfüllen wir letztlich nur den Wunsch der Wähler, die uns in den vergangenen Wahlen immer mit überragenden Wahlergebnissen ausgestattet haben. Darüber hinaus wollen wir aber mit einer eigenen Kandidatin zeigen, dass Bad Vilbel es besser kann. Vor allem die kaum nachvollziehbaren und intransparenten Entscheidungen innerhalb des Magistrates sind Grund genug, mit einer eigenen Kandidatin ins Rennen zu gehen, die für das genaue Gegenteil – nämlich Transparenz und Offenheit – steht.“ König kritisierte weiter die teilweise große Wankelmütigkeit und Unzuverlässigkeit der Entscheidungen der Stadt. Als Beispiele nannte er den mehrfachen Standortwechsel für ein Kombibad oder die mehrfache Korrektur der Kosten für die geplante Mediathek. Auch die Hinfälligkeit des Parkhauses und der Ausstieg des Investors ITG beim Ströbel-Areal stünden laut König keinesfalls für eine verlässliche und stabile Stadtpolitik.
Zu der Kandidatur des Grünen-Kandidaten Helmut Betschel-Pflügel, der von den Grünen und der SPD unterstützt wird, erklärte der Liberalenchef: „Ich bezweifle, dass der ‚rot-grüne‘ Kandidat seinem eigenen Anspruch auf Unabhängigkeit gerecht wird. Das erste was Herr Betschel-Pfügel verlautbart hat – nämlich den Stopp der Bebauungen von Amiwiese und Neuer Mitte – sind ganz klar Positionen des Ortsverbandes der Vilbeler Grünen. Das lässt befürchten, dass Betschel-Pfügel nicht für Wechsel, sondern für Stillstand in Bad Vilbel steht.“ (sam)