Karben. Petterweils Sporthalle muss dringend saniert werden – da sind sich alle einig. Dass der künftige Bürgermeister Guido Rahn (CDU) einen Neubau errichten will, findet der TV Petterweil gut. Bloß will der TVP die neue Halle direkt neben die alte gebaut wissen – und der Altbau sollte bitte ebenfalls saniert werden.
Enorme Platzprobleme, uralte Sanitäreinrichtungen, bloß zwei Toiletten für bis zu 300 Besucher – per Brandbrief hatte sich der Turnverein Petterweil bereits vor anderthalb Jahren an Karbens Regierende und Parlamentarier gewendet. 35 Jahre alt ist die Sporthalle an der Sauerbornstraße und muss dringend saniert werden.
„Die Notwendigkeit einer Sanierung oder eines Neubaus haben die Stadtverordneten anerkannt“, freut sich TVP-Vorsitzender Werner Wiegand. Genau hingehört hat der Vereinsvorstand deshalb auch, als der künftige Bürgermeister Guido Rahn im Wahlkampf einen Neubau am nördlichen Ortsrand vis-à-vis des Sportplatzes vorschlug.
Diesen Standort aber lehnt der Verein ab: Er sei „von der Nutzungsmöglichkeit für unsere jüngsten Mitglieder schwierig“, schreiben Wiegand und sein Vize Peter Schwind nun in einem neuerlichen Brief an Magistrat und Stadtverordnete. „Gerade in den Wintermonaten ist es kaum vorstellbar, dass Fünf- bis Zehnjährige zu Fuß gehen oder mit dem Rad in den Außenbereich Pertterweils fahren.“ Zudem erschwere die Lage den Sportunterricht für die Grundschule – sie liegt genau neben der alten Halle.
Vor allem aber koste ein Neubau samt Planung und Genehmigung zu viel Zeit, warnt Wiegand. Und „ein Aufschieben der Sanierung der Sporthalle über 2011 scheint aus Sicht des TVP bedenklich“.
Deshalb schlagen die Turnvereins-Oberen vor, den Neubau doch einfach zwischen der alten Sporthalle und der Grundschule zu errichten. Diese Fläche biete sich dafür an und werde derzeit als Spielfläche genutzt. Außerdem gehört sie dem Wetteraukreis. Dieser könne gefragt werden, ob er der Stadt die Fläche kostenfrei überlässt, wenn er dafür mit der neuen Halle einen Qualitätszuwachs für seine Schule erhalte.
Wiegand und Schwind schlagen zusätzlich vor, den Sanitärtrakt zwischen beiden Hallen entweder zu sanieren oder neu zu bauen. Neu gebaut werden solle auch eine Caféteria als „überschaubarer Anbau“ an den Altbau. So könne die Lärmbelästigung für die Nachbarn reduziert werden.
Über mögliche Kosten machen die TV-Oberen keine Angaben. Er sieht seinen Vorschlag als konstruktive Anregung für die Studie, ob denn der Neubau oder eine Sanierung für die Stadt wirtschaftlicher sind. Allerdings räumen Wiegand und Schwind ein: Wichtig sei auch, dass mit der Zweithalle der Spielbetrieb der Handballer durchgehend möglich sei. So könne während des Baus die alte Halle, bei deren Sanierung der Neubau genutzt werden.
Werde die alte Sporthalle zusätzlich saniert, könne die neue deutlich günstiger gebaut werden, weil etwa eine Tribüne nicht notwendig sei. In der Zweithalle könnten die Sportangebote aus dem Bürgerhaus künftig stattfinden, sie könnte auch als Mehrzweckhalle gebaut werden. Insgesamt sei mit der Zweithalle eine Entspannung des Hallenbedarfs in Karben möglich, wirbt Werner Wiegand. Auch die TG Groß-Karben und der KSV Klein-Karben klagen seit langem über fehlenden Kapazitäten für ihre Sportgruppen.
Einen Hallenneubau am Groß-Karbener Stadion an der Waldhohl legte das Parlament mangels Geld in der Stadtkasse jedoch für die nächsten Jahre zu den Akten. (den)