Bad Vilbel. Der rührige Ernst Busemann und der mit 15 Mitgliedern kleinste Bad Vilbeler Verein, der Akzente-Verein, haben der Stadt die Show gestohlen. Der Auftakt zur „Neuen Mitte“ wurde praktisch bereits am Dienstag in aller Stille vollzogen. Verkehrsbaken wurden am Morgen aufgestellt, danach rollte ein Bagger vor die Kunstschule, in der Frankfurter Straße 75, und rammte dort mit Wucht die Schaufel ins Erdreich, genau an der Stelle, wo künftig das „Haus der Zukunft“ stehen soll, wie der Vereinsvorsitzende Busemann den geplanten Neubau für das neue Akzente-Domizil bezeichnet hat. „Das ist ganz wichtig für die Neue Mitte und es wird – ich habe die Pläne gesehen – eine schöne Bereicherung“, versicherte Rathauschef Dr. Thomas Stöhr.
Noch führt der Verein temporär seine Buchverkaufsaktivitäten als Mieter in der Frankfurter Straße 56 fort, doch wenn alles so zügig läuft wie am Dienstag, dann dürfte der Verein alsbald in seine neuen Räumlichkeiten auf dem 250 Quadratmeter großen Grundstück umziehen können. Auf dem Areal soll nach Busemanns Angaben, wir berichteten, ein dreistöckiges Gebäude entstehen. Das Erdgeschoss mit 75 Quadratmetern und den Keller nutzt der Akzente-Buchladen selber, die anderen Etagen sollen mit vier Wohnungen auf insgesamt 470 Quadratmetern vermietet werden. Das Dachgeschoss erhält eine Balkongaube zur Frankfurter Straße hin. Über die Kosten für Grundstückserwerb und Bebauung machte Busemann keine Angaben. Die Parkplätze auf dem Gelände fielen zwar weg, doch der Zugang zu dem dahinterliegenden Gebäude der Kunstschule bleibe gewährleistet und zu dem benachbarten Buntrock-Haus, Frankfurter Straße 69-73, erklärte Busemann.
Das Startkapital für das Vorhaben steuert die vor fünf Jahren gegründete Akzente-Stiftung bei. Sie sei als Zu-Stiftung konzipiert, wobei noch weitere Stifter gesucht würden. Der Rest des Kapitals müsse finanziert werden, doch wolle sich der Verein keineswegs am Kapitalmarkt bedienen, sondern eine Finanzierung durch Kapitalgeber aus dem Umfeld des Buchladens aufstellen.