Schöneck. Nidderau klagt gegen die geplanten Schönecker Windräder. Die Reaktionen in Schöneck sind völlig unterschiedlich. Die SPD kritisiert die Klage der Nachbarstadt Nidderau gegen die Windkraftanlagen auf dem Gelben Berg und zeigt sich „verwundert“. Die Schönecker CDU stellt sich dagegen an die Seite der Nidderauer und lässt keine gutes Haar an den Sozialdemokraten und ihrem Bürgermeister Ludger Stüve.
SPD-Fraktionschef Walter Rauch bleibt dennoch optimistisch: „Der Bau der Windkraftanlagen läuft planmäßig und wird durch die Klage der Stadt Nidderau weder verzögert noch verhindert.“ Die der Presse zu entnehmende Klagebegründung erreiche aus Sicht der Schönecker Sozialdemokraten allenfalls „Stammtischniveau“.
„Leider sind die Aussagen von Walter Rauch symptomatisch für die Einstellung der Schönecker SPD. Anstatt die Bedenken der Menschen ernst zu nehmen, werden diese verbal runtergeputzt, und die Sorgen der Bevölkerung ignoriert“, hält Rauchs CDU-Amtskollege Konrad Jung dagegen. Bei dem gesamten Vorhaben zur Errichtung von mindestens sieben Windkraftanlagen entlang der Hohen Straße in Schöneck sei das Verhalten des Bürgermeisters Ludger Stüve (SPD) geprägt von „Tricksen, Täuschen und Tarnen“ gewesen, wirft der CDU-Fraktionsvorsitzende dem Rathauschef eine ungenügende Informationspolitik vor.
Diese betreffe nicht nur die Bürger und die Oppositionsparteien, sondern auch die Nachbargemeinden. „Es gab Zeiten, da haben die Schönecker und Nidderauer Bürgermeister ihre Amtsgeschäfte im Fitnessstudio gemeinsam koordiniert. Ludger Stüve hat hier leider eine neue Eiszeit anbrechen lassen“, sagt Jung. Die Klage gegen die Windkraftanlagen sei die logische Folge daraus. „Es ist schon bezeichnend, dass sich selbst die sozialdemokratisch regierte Stadt Nidderau vom Schönecker Bürgermeister übergangen fühlt.“
Die Schönecker SPD ist dabei natürlich anderer Meinung. Rauch wundert sich über die „harte Gangart der Nachbarkommune“, sieht der Klage aber trotzdem gelassen entgegen. „Letztlich wird die Klage der Stadt Nidderau ins Leere gehen und diese nur Geld kosten. Vollkommen haltlos ist die behauptete Lärmbelästigung durch die Anlagen für Windecker Bürger“, meint der SPD-Fraktionschef. Nidderaus Haltung sei dazu noch widersprüchlich: Im Stadtteil Erbstadt habe man selbst den Bau von Windrädern zugelassen. „Die Abstände zur Wohnbebauung sind dort viel geringer.“ (zlp)