Niederdorfelden. Bei der ersten Bürgerversammlung unter Leitung der neuen Gemeindevorsteherin Kristina Schneider (SPD) standen drei Themen zur Debatte: Windkraft, Abwasserleitungen und Kinderbetreuung.
Rund 130 Bürger waren kürzlich der Einladung in das Bürgerhaus gefolgt, um sich vom Gemeindevorstand über den neuesten Stand bezüglich der Windkraftanlagen informieren zu lassen. Doch die drei rund 105 Meter hohen und jeweils zwei Megawatt starken Windräder, die demnächst auf der Kleinen Lohe errichtet werden sollen, waren diesmal nicht das Hauptthema.
Wesentlich lebhafter wurde es bei dem Thema „Dichtigkeitsnachweis für Schmutzwasserleitungen“. Dieser Nachweis müsse von allen Immobilienbesitzern, deren Grundstücke an das öffentliche Kanalsystem angeschlossen seien, bis zum 31. Dezember 2015 erbracht werden. Ausführlich erklärte Diplom-Ingenieur Andreas Möller die Zusammenhänge und dass der Gesetzgeber diese Vorschrift zum Schutz des Grundwassers erlassen habe. Obwohl nur erste Vorabinformation gegeben werden sollten, da genauere Details noch nicht bekannt sind, regte sich gleich heftiger Widerstand.
„Das ist doch Schwachsinn“, schimpfte eine Hausbesitzerin entrüstet. „Wir leben hier auf dem Land, und da wird doch auch mit Jauche gedüngt.“ Schwierigkeiten bereitete auch die Anordnung, dass Drainageleitungen verboten seien, obwohl fast alle sie haben.
Zach erklärte, warum eine Drainageleitung durch die Abwassersatzung untersagt worden sei: Damit solle vermieden werden, dass zu viel Fremdwasser, also Regen- oder Grundwasser, in die Kläranlagen komme und diese dadurch möglicherweise überfordert würden. Die Besitzer solcher Drainageleitungen sollten aber nicht gleich in Panik verfallen, denn Maßnahmen gegen sie seien seitens der Gemeinde weder jetzt noch in absehbarer Zukunft vorgesehen.
Am Ende wurde dann noch kurz die Kinderbetreuung, speziell die Einrichtung der Tagesmütter, besprochen. Hier sei Niederdorfelden auf dem besten Wege, das gesetzliche Soll bei der Betreuung auch von Kleinkindern schon bald übertreffen zu können, teilte Bürgermeister Zach sichtlich zufrieden mit. (jwn)