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Hegel und Schopenhauer – Leserbrief

Auf die Leserbriefe zum Thema Madiathek über der Nidda reagierte Waldemar Kunath mit folgendem Schreiben:

Ein Gespenst geht um in Bad Vilbel, das Gespenst heisst BILDUNG. Und schon werden die ehrwürdigen philosophischen Klassiker Hegel (1770 – 1831) und Schopenhauer (1786 – 1860) bemüht, um zu rechtfertigen, dass eine gläserne Mediathek mit Restaurantbetrieb auf einer Betonbrücke über der Nidda zum Inbegriff städt. Bildungsnachweises gereichen würde.

Bleiben wir doch auf dem Boden der Realität und nehmen den Ausspruch der Leiterin der Offenbacher Bücherei zur Kenntnis; sie sagt: „Die Stadtbibliothek ist ein Lernort“ (FAZ v. 16.10.2009). Und in dem besagten Artikel sagt eine 16-jährige Besucherin, die eine Ferien-Hausarbeit über „Kabale und Liebe“ anfertigt, die Stadtbibliothek sei wirklich hilfreich, man könne immer die richtigen Bücher finden; sie komme oft hierher, um sich Lernhilfen auszuleihen.

Bildung erwerben auch durch Lernen in einer pädagogisch organisierten und eingerichteten Bibliothek, in welcher alle erforderlichen Medien für jedes Alter und für jeden Bedarf vorhanden sind. Dafür gibt es, was die Lage und Form eines solchen „Instituts“ anlangt, optimale Vorschläge. Ein Glaskasten mit angeschlossenem Bistro und Niddablick ist nur hinderlich für die Bildung.

Waldemar Kunath, Bad Vilbel

LESERBRIEFE geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Kürzungen behalten wir uns vor.