Mit großem Interesse habe ich in den letzten Wochen die unterschiedlichen Argumente zur Errichtung einer Mediathek in Bad Vilbel gelesen. Man denkt dabei unwillkürlich an Hegels Worte „Beginnende Bildung fängt immer mit dem Tadel an, vollendete aber sieht in jedem das Positive.“
Bad Vilbel verfügt leider nicht wie manch andere Stadt im Umfeld über ein historisch gewachsenes Zentrum. Mit der Neugestaltung des Parkplatzareales in der Stadtmitte ergibt sich die Möglichkeit einer zukunftsweisenden Zentrumsbildung.
Eine Mediathek in der vorgesehenen gläsernen Bauweise, die die Nidda in das städtische Leben einbezieht, wäre nicht nur „körperliche“ sondern auch „geistige“ Brücke in unserer Stadt und ein kultureller Mittelpunkt.
Die Gesellschaft weiß und die Politik sucht dieses Wissen umzusetzen, dass in der globalisierten Welt von heute Bildung die wichtigste Investition in die Zukunft von Menschen ist. Alle, die sich in unterschiedlichen Parteien und Gruppen für unsere Stadt engagieren, sollten bedenken, dass eine Mediathek an zentraler Stelle jedem Bürger nachdrücklich vermittelt, welchen Stellenwert Bildung in dieser Gemeinde hat. In der Mediathek hätte Bildung einen in die Zukunft weisenden Leuchtturm in Bad Vilbel. Durch die transparente Architektur des Bauwerks wird, wie ich meine, eine Einladung an jeden von uns ausgesprochen, das vielfältige Angebot zur Weiterbildung anzunehmen.
Arthur Schopenhauer hat über uns gesagt: „Ein eigentümlicher Fehler der Deutschen ist, dass sie, was vor ihren Füßen liegt, in den Wolken suchen.“
Bad Vilbel und seine Bürger werden, so hoffe ich, mit dem Bau einer durch Transparenz einladenden Mediathek diese Aussage widerlegen.
Prof. Dr. Karl Hans
Holtermüller,
Bad Vilbel
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