Karben. Welchen Bürgermeister die Karbener wählen wollen und warum – das haben 26 Schülerinnen und Schüler der Kurt-Schumacher-Schule am Montag bei einer Telefonumfrage ermittelt.
„Am Anfang war das ganz schön schwer“, sagt Svenja Janke (17). „Aber es ist richtig spannend.“ Sie und die anderen Zwölftklässer finden schnell den richtigen Ton. „Dürfen wir Ihnen ein paar Fragen zur Bürgermeisterwahl in Karben stellen?“
Wie die Profis der großen demoskopischen Institute sind die Schumacher-Schüler an diesem Nachmittag beschäftigt: Aus dem Telefonbuch wählen sie per Zufallsprinzip jede dritte Karbener Nummer. Und hoffen dann, dass die Karbener ihren Fragen auch antworten.
Was aber nicht immer geschieht: Freizeichen, Anrufbeantworter, Faxgeräte, Betrunkene, Fremdsprachler – mit allem müssen die Schüler rechnen. „Sie lernen dabei sehr viel über Kommunikation“, freut sich Lehrerin Monika Lenniger. Sie und ihr Kollege Thomas Bartel betreuen das Projekt im Politik- und Wirtschafts-Unterricht.
In den Zweiergruppen ist es für die Schüler leichter wegzustecken, wenn einmal jemand ablehnt. Immer freundlich bleiben und Danke sagen, heißt dann die Devise. Kommunikationsberaterin Sandra Lange von der FNP, die Zeitung unterstützt das Projekt, kümmert sich während des Nachmittags um die Schüler, hat sie auch zuvor in Sachen Telefonumfragen geschult.
Von vielen netten Gesprächen berichten die Schüler nach mehr als vier Stunden, über 400 Befragten und ungezählten Anrufen mehr.
Die ruhige Arbeitsatmosphäre und das große Engagement der Schüler begeistert auch ihre Lehrer völlig. „Das macht schon viel Spaß“, bilanziert Monika Lenniger. Die Firma Brother in Bad Vilbel stellte den Schülern für ihre Umfrageaktion einen Tagungsraum mit 15 Telefonen zur Verfügung. „Die professionelle Umgebung demonstriert eine hohe Wertschätzung“, freut Lehrerin Lenniger über die Unterstützung. (den)