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Mediathek am Ufer – Architekt Karl-Heinz Groll unterbreitet einen alternativen Vorschlag

Bad Vilbel. Gläserne Torhäuser am und über dem Nidda-Ufer sind nach der Vorstellung des Architekten Karl-Heinz Groll eine Alternative zu einer Mediathek auf der Niddabrücke. Die umstrittene Überbauung der Nidda mit einer Mediathek möchte der Schönecker Architekt Karl-Heinz Groll mit einem Gegenentwurf verhindern. „Mir ist wichtig, dass von der Frankfurter Straße aus die Sichtbeziehung zu Kurhaus und Kurpark erhalten bleibt“, argumentiert er. Diese tradierte Sichtachse ist 25 Meter breit und würde durch die Brückenbebauung verstellt.

Deshalb soll die mit 7,50 Meter Breite geplante, „filigrane“ neue Brücke Fußgängern, Radlern und der Feuerwehr vorbehalten bleiben. Mit einer Stahlkonstruktion sei sie auch ausreichend, um den Baustellenverkehr für die Neue Mitte aufzunehmen. Die Mediathek selbst und ein weiteres Gebäude, in das kommunale Einrichtungen wie Kulturamt, Kunstschule oder die VHS einziehen könnten, werden in dem Entwurf längs zur Nidda platziert. Groll hat dafür zwei Glaspavillons entworfen.

Die Mediathek wäre in seinem Entwurf 50 Meter lang, 15 Meter breit und hat im Gegensatz zum Entwurf von Professor Fred Angerer Erdgeschoss, Obergeschoss, Souterrain und ein Keller-Technik-Geschoss. Das Gebäude kommt auf eine Nutzfläche von 2000 Quadratmetern. Beide Gebäude ragen in vier Meter Höhe fünf Meter weit über die Nidda. Von der Mediathek aus habe man einen schönen Panoramablick über die Flusslandschaft und den Kurpark, schwärmt Groll.

Im zweiten der als Torhäuser angelegten Gebäude könnten ebenerdig ein Restaurant und ein Eiscafé logieren. Mit dieser klar „flußlandschaftsbezogenen Bebauung“ möchte Groll einen Beitrag zur Diskussion um die Neue Mitte leisten. Er betont, er sei parteilos und wolle der Bevölkerung lediglich einen Vorschlag unterbreiten. Noch im Januar 2008 stellte er im Auftrag der SPD eine Variante vor, worin er den Neubau der Stadtbücherei als runden, zweistöckigen Glaspavillon auf der frei werdenden Fläche des bisherigen Hallenbades plante. Diese Idee sei jedoch überholt, argumentiert er heute, denn dort stehe noch das Hallenbad, und der Platz werde erst frei, wenn ein Kombibad gebaut werde.