Karben. Rahn, Schmitt, Rahn, Rahn, Schmitt – im fröhlichen Wechsel stehen die Plakate an der Bahnhofstraße. Koalitionskandidat Guido Rahn (CDU) und Jochen Schmitt (SPD) lächeln ihren künftigen Wählern entgegen.
Seit der Vorwoche sind die Unterstützer dabei, die Plakate aufzustellen. „Die CDU hat die Plakate illegalerweise schon einen Tag früher als erlaubt aufgehängt“, sagt Jochen Schmitt und lacht. „Aber das hat der Ordnungsdezernent durchgehen lassen und schnell selbst auch angefangen.“ Ordnungsdezernent ist Schmitt.
Jeweils um die 50 Menschen umfassen die Helferteams der beiden Kandidaten. Gelenkt werden sie jeweils von kleineren Zirkeln: Bei Guido Rahn besteht er aus den Partei- und Fraktionschefs von CDU, FWG und FDP. Bei der SPD umfasst er acht Köpfe, „Sozialdemokraten und ,freie‘ Bürger“, so Schmitt.
Klotzen statt Kleckern hat sich die Koalition auf die Fahnen geschrieben. „Das ist eine historische Chance“, sagt Guido Rahn. Nach 40 Jahren SPD-Regentschaft bestehe die Gelegenheit, die Genossen aus dem Rathaus zu vertreiben. Dementsprechend sei die Stimmung im Team, berichtet der Kandidat und Vorsitzende der Karbener CDU. „Die Motivation ist sehr gut. Jetzt müssen wir es packen.“
Wenn die Koalition Rahn als Herausforderer sieht, muss Schmitt wohl der Verteidiger sein. Das ist er indirekt, soll Schmitt doch nach dem Willen der Genossen in die Fußstapfen Roland Schulz’ (SPD) treten. Der Amtsinhaber tritt aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder an. Er wolle, sagt Schmitt, „in die Tradition der Bürgermeister treten, die diese Stadt geprägt haben“, also die der SPD. Dass die Gegenseite hochmotiviert ist, „spornt mich an, mein Bestes zu geben“.
Um die Wahlkämpfe gut zu koordinieren, haben beide Bürgermeister-Kandidaten sogar temporäre Geschäftsstellen eingerichtet.
Die meiste Kraft müssen die beiden Kandidaten derzeit aber selbst aufbringen: Fünf bis sieben Termine pro Woche absolviert Christdemokrat Rahn, vornehmlich am Wochenende. Wie viele es bei ihm sind, kann Schmitt nicht sagen – weil er oft auch als Sozialdezernent vor Ort ist. Sonst aber würden Amt und Wahlkampf „strikt getrennt“. (den)