Karben. Der Weiterbau der B 3 beschäftigte die Gäste beim Frühstück mit dem SPD-Bürgermeisterkandidaten Jochen Schmitt am Klein-Karbener Wochenmarkt. Schmitt und Thomas Görlich, der SPD-Fraktionsvorsitzende, machten deutlich, wie wichtig der Einstieg in die konkreten Planungen für die B 3 gewesen wäre. „Nun wird schlimmsten Falls über Jahre eine Diskussion über Varianten geführt, statt mit den Planungen für die Straße zu beginnen.“
Beide sehen die Gefahr, dass der Ausbau der B 3 bis Wöllstadt in naher Zukunft realisiert ist und in Karben dann immer noch über die beste Variante gestritten wird. „Leider hat der Koalition aus CDU, FWG und FDP der notwendige Mut gefehlt, hier eine wegweisende Entscheidung zu treffen“, sagen Schmitt und Görlich.
Die Änderungsvorschläge der SPD hätten im Rahmen der konkreten Planungen berücksichtigt werden können, ohne das gesamte Verfahren aufzuhalten, erklärte Schmitt. Die beiden kritischen Punkte der Trassenführung betreffen Okarben und das Berufsbildungswerks (BBW). Die SPD hatte Ergänzungen eingebracht, um – ihrer Meinung nach – die Interessen der Anwohner am Straßberg und des BBW besser zu berücksichtigen. Bei der Umfahrung des Straßbergs solle die Straße so weit westlich wie möglich im Korridor mit dem geringsten Raumverbrauch verlaufen. Die Straßenführung um das BBW müsse optimiert werden, um die Lärmbelastung zu minimieren und gute Anbindung an die Stadt zu gewährleisten.
Der Änderungsvorschlag der SPD greift eine Anregung des Stadtplaners Ekkehart Böing auf, der eine Verschwenkung der K 9 vorsieht. Nach Ansicht der SPD ist kein aufwendiges hohes Brückenbauwerk im Bereich nördlich des BBW erforderlich, sondern nur eine Brücke im Bereich der jetzigen Kreuzung von B 3, Toom-Markt und BBW. Darüber solle sowohl die K 9 an das innerörtliche Straßennetz angebunden als auch eine sichere Rad- und Fußwegverbindung von Petterweil und dem BBW zum Stadtzentrum und zum Bahnhof realisiert werden. Diese Brücke sei aufgrund der topografischen Gegebenheiten gut ins Landschaftsbild integrierbar. Im Bereich der derzeitigen Ampelkreuzung seien auch die vier Fahrspuren der geplanten Straßen kein Problem, da dort schon jetzt mit Abbiegespuren und Bushaltestelle eine breite Trasse vorhanden ist.
Die Vorschläge der SPD: Das BBW wird nur noch auf zwei Seiten von Straßen tangiert und über die bestehende Einfahrt an das Straßennetz angebunden. Die Zufahrt zum Verbrauchermarkt muss nicht an die Nordumgehung angeschlossen werden, sondern kann auf die K 9 münden. Der Bereich nördlich der Nordumgehung kann uneingeschränkt als Gewerbefläche ausgewiesen werden. Die Anbindung der Anwesen im Bereich Heitzhöfer Wiesen und Neumühle sowie die Zufahrt zur Naturfreundehütte kann über ein Teilstück der alten K 9 erfolgen. (zlp)