Karben. Die Stadt soll behindertenfreundlicher werden. Deshalb stand dieser Aspekt bei der Ortsbegehung Kloppenheim im Mittelpunkt. „Zwar ist die Situation in den meisten alten Ortskernen ähnlich. Jedoch gibt es etwa in der Kloppenheimer Bahnhofstraße doch recht breite Gehwege, verglichen etwa zum alten Ortskern von Groß-Karben“, stellt Stadtverordnete Elke Wojnar (SPD) fest.
Bei der Ortsbegehung auf Einladung des Ortsbeirats Kloppenheim steht die Barrierefreiheit von Gehwegen im Mittelpunkt. Aufgrund ihrer eigenen Gehbehinderung kann Wojnar von eigenen Erfahrungen berichten.
Einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zufolge wird in allen Stadtteilen eine Prioritätenliste zur Sanierung von Gehwegen und Bürgersteigen erstellt. Damit soll den Bedürfnissen von rund 2910 schwerbehinderten Menschen und einer immer größer werdenden Zahl an Senioren Rechnung getragen werden, so der Ortsverband vom Sozialverband VdK.
Stadtrat Jochen Schmitt (SPD), Ortsvorsteherin Marita Scheurich (CDU) und Ortsbeiratsmitglied Helge Gottschalk (SPD) nahmen beim Rundgang Gehwege und Straßen unter die Lupe. Unterstützt werden sie von Wojnar und VdK-Chef Hans-Jörg Hoeboer.
Ein Problem aus Sicht gehbehinderter Menschen, die auf Hilfsmittel wie Rollator oder Rollstuhl angewiesen sind, sind die abfallenden Bordsteinkanten in Straßen mit Hanglage. Verschärft werde die Situation an solchen Stellen – etwa an der Ecke Geringsweg/Odenwaldstraße – oftmals noch durch Gullydeckel, in die die Reifen leicht geraten könnten, gibt Wojnar zu bedenken. Ein weiteres Problem zeigt sich in der Bahnhofstraße. Dort sind in den Teerdecken der Bürgersteige Unebenheiten entstanden. „Heute weiß man, dass Teerbeschichtungen auf Gehwegen nicht sinnvoll sind“, sagt Schmitt; geeigneter seien Verbundsteine.
Wojnar und Hoeboer beklagen auch die Situation am Bahnhof, der für Menschen mit Gehbehinderung aufgrund der Treppen nicht nutzbar sei. Anders sehe die Situation am Okärber Bahnhof aus, lobt Wojnar. (kre)