Nachfolgender Leserbrief einer besorgten Mutter erreichte uns zum Thema Integration behinderter Kinder:
Integrative Kitas erhalten extra Zuschüsse, um behinderte Kinder zu integrieren. Es werden speziell ausgebildete ErzieherInnen eingesetzt, die das behinderte Kind unterstützen und in die Gruppe integrieren. Dies geschieht in einem Zeitraum von einem Jahr, das heißt 15 Stunden wöchentlich. Diese Integration endet erst, wenn das Kind in die Schule kommt. Leider mussten wir bei unserem Kind anderes feststellen: Die Integration endete ein Jahr vor der Einschulung. Aus internen Gründen ging die Integrationskraft in einen anderen Kindergarten. Zum Leidwesen unseres Sohnes kam bis heute keine versprochene Ersatzkraft. Er verblieb in der Gruppe ohne Förderung und sein Wesen veränderte sich und irgendwann wollte er nicht mehr in den Kindergarten. Nachfragen ergaben, dass es der Kita nicht möglich sei, eine Ersatzkraft zu finden. Wie kann dies in der heutigen Zeit geschehen?
Um ihn nicht aus der gewohnten Umgebung herauszureißen, verblieb er in der Kita. Mit der Zeit schien es, dass er auch ohne Integrationskraft zurechtkam. Dieser Eindruck endete kürzlich, als er zu den Ferienspielen sollte und ihm dies mit der Begründung verweigert wurde, dass für ihn keine Integrationskraft gestellt werden könne. Kann es sein, dass eine Kita Geld für seine Integrationskraft erhält, ohne diese bereitzustellen und ein behindertes Kind ausgrenzt? Wir sind persönlich sehr betroffen und hoffen, dass dies in einer kulturell so voranschreitenden Stadt nie wieder passieren wird. Behinderten soll die Teilhabe am Leben nicht verwehrt werden.
Petra Marona, Bad Vilbel