Karben. Schon im nächsten Jahr soll der Bau der Nordumgehung für Groß-Karben beginnen. Das sieht nach FNP-Informationen der interne Zeitplan der Landes-Straßenbauverwaltung für das 7,7 Millionen Euro teure Projekt vor. Auch die Gelder will das Land laut Wirtschaftsministerium dafür passend bereit stellen.
Hessens Verkehrsminister Alois Rhiel (CDU) hatte den Baubeginn bislang für 2009 oder 2010 in Aussicht gestellt. Nach Verzögerungen durch zusätzliche Gutachten läuft die Detailplanung für die Trasse im Gelnhäuser Amt für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) aber nun im Eil-Tempo. Spätestens im Sommer soll die Planung in das Baurechtsverfahren münden. Das wird dann beim Darmstädter Regierungspräsidenten laufen. Ganz optimistisch rechnen die Planer damit, dass ihre Unterlagen bis „spätestens Anfang 2008“ bearbeitet werden und der RP dann das Baurecht erklärt. Das nächste Jahr als Baubeginn bestätigt auch ein Sprecher von Minister Rhiel: „Das Planfeststellungsverfahren soll im zweiten Quartal 2007 eingeleitet werden, und dann könnten wir 2008 Baurecht haben“, sagt Bernhard Massberg. „Sofern nicht dagegen geklagt wird.“ Die Gelder sollten entsprechend der Bauabschnitte in den Haushalten eingeplant werden. „Da wissen wir nach der Sommerpause Konkreteres.“
In Gelnhausen tüfteln die Fachleute jetzt am letzten großen Detail: Der Brücke über Nidda-Aue und Bahnstrecke. „Der westliche Bereich ist schon fertig“, berichtet Lutz Dathe vom ASV. Vor dem Bau der Brücke hatte das Amt nach Kritik von Umweltschützern 2004 ein Klimagutachten in Auftrag gegeben. Auf Basis von dessen Ergebnissen und letzten Vermessungen wissen die Bauherren nun, wie sie die Brücke bauen müssen, ohne Natur oder Kaltluftströme im Niddatal zu beeinträchtigen. Dazu soll die Brücke das Flusstal in einer Höhe von 6,50 Meter überqueren, wie ein Mitarbeiter des Frankfurter Planungsbüros berichtet. Die Bahnstrecke Frankfurt–Friedberg und die Straße zwischen Okarben und dem Selzerbrunnen sollen in einer Höhe von maximal 8,50 Meter überbrückt werden. Auch dieses Brückenbauwerk soll 60 Meter lang werden. Allerdings sind dabei noch Abstimmungen mit der Bahn AG nötig. „Aber der Eingriff ins Landschaftsbild wird beachtlich“, schätzt Dathe. Damit zügig gebaut werden kann, hofft Dathe auf breite Zustimmung in Karben. Dort herrscht in der Politik große Einigkeit. Lediglich Naturschützer und die Grünen lehnen die Nordumgehung ab. (FNP/d)