Karben. Die Stadtverwaltung will die städtischen Hortangebote erweitern. Das kündigt Sozialstadtrat Jochen Schmitt (SPD) an. Er reagiert damit auf eine Anfrage der FWG. Derzeit würden in der Verwaltung Konzepte entwickelt, die der veränderten Nachfrage Rechnung trügen. Denn: Immer öfter fragen berufstätige Eltern nach Hortplätzen für ihre Kinder, während die Anmeldezahlen für normale Kindergartenplätze zurückgehen.
Zum Stichtag 1. Januar werden 645 Kinder die neun städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen besuchen. „Wir wollen die Kinder gut betreuen und einen wichtigen Beitrag zur frühkindlichen Erziehung leisten“, sagt der Sozialdezernent. „Gute Betreuungsangebote für Kinder sind ein wesentlicher Teil der Familienfreundlichkeit einer Kommune und werden auch immer mehr zu einem wichtigen Standortfaktor für Karben.“ Der Wetteraukreis und die Nachbarkreise seien eine Region, in der es sich für Familien gut wohnen und leben lässt. Dies habe 2005 eine Studie des Bundesministeriums für Familie bestätigt.
Karben könne gegenüber anderen Kommunen in der Rhein-Main-Region punkten, „wenn wir in unserer Stadt ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot haben, das über die üblichen Standards hinausgeht“, ist der Stadtrat überzeugt. Denn fast alle Kommunen könnten heute die gesetzliche Pflicht erfüllen, Kinder zwischen drei und sechs Jahren am Vormittag zu betreuen. Dieses Angebot reiche jedoch nicht aus, eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Daher habe Karben schon in den 70er-Jahren die Betreuung auf den Nachmittag ausgeweitet und als erste Kommune im Kreis ein Hortangebot geschaffen.
Heute stünden für die Kinder in Karben sogar vier verschiedene Betreuungszeit-Modelle zur Verfügung. Sieben der neun städtischen Einrichtungen bieten Betreuungszeiten von 7 bis 17 Uhr an. Für Schüler stehen an den fünf bestehenden Grundschulen entweder städtische Hortangebote bis 17 Uhr oder Angebote des Arbeiter-Samariterbundes und privater Initiativen bis 16 Uhr zur Verfügung. In einigen Einrichtungen kann der Besuch bereits tageweise gebucht werden.
Für die Zukunft seien außerdem Betreuungsmöglichkeit für Kinder unter drei Jahren wichtig, um gerade Frauen einen schnelleren Wiedereinstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Für die im März in Kloppenheim in der Einrichtung „Unterm Regenbogen“ eingerichtete Krabbelgruppe bestehe sogar bereits eine Warteliste. (FNP)