Bad Vilbel. „Amiwiese: Mein Spielplatz wird kein Bauplatz!“, lautete die eindeutige Botschaft von über 400 Demonstranten. Sie bildeten erst einen großen Kreis und dann ein riesiges „A“ wie „Amiwiese“. Mit ihrer Menschenkette setzten Heilsberger gemeinsam mit Bürgern aus Vilbel und dem Umkreis ein lebendiges Zeichen gegen die Bebauung des Areals. Der HR dokumentierte die Aktion.
Uwe Wittstock, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Rettet die Amiwiese“, sagte: „Ich finde es schön, dass soviel Leute gekommen sind, die sich für den Erhalt der Amiwiese einsetzen. Es zeigt, dass die Amiwiese ein Treffpunkt der Bürger ist und ein Stück großartiger Natur. Die Stadt macht einen großen Fehler, wenn sie mit der Bebauung fortfährt.“ „Ich halte nichts von der Bebauung der letzten großen Wiese auf dem Heilsberg. Schlimm finde ich die Verteufelung derjenigen, die sich bei der BI engagieren“, sagt Rechtsanwalt und Notar Peter Kiesgen.
Architekt Jürgen Scharnberger ist gegen die Bebauung, weil sie „nicht qualitativ nachhaltig ist.“ Wäre die Carl-Schurz-Siedlung mit ihren Sackgassen Vorbild für die Bebauung gewesen, wäre es gut. Die Stadt habe aus städteplanerischer Sicht nichts vorzuweisen. Er frage sich, mit was sich der Bürgermeister 2011 an der Internationalen Bauausstellung in Frankfurt beteiligen wolle. Diplom-Volkswirt Professor Rainer Durth sagte: „Die Zeichen der Bürger wurden in Bad Vilbel von der Kommunalpolitik kaum aufgegriffen. Die politische Situation in Bad Vilbel lässt sich mit der gängigen Version der „Diktatur der Hinterzimmer“ beschreiben. Ohnmachtsgefühle und Politikverdrossenheit erzeugt dieser Umgang mit den Bürgern.“
Diplom-Volkswirt Hans-Joachim Frank: „Wir haben 2500 Unterschriften gegen die Bebauung gesammelt. Wir sind von der Haltung der Stadt enttäuscht.“ Diplom-Ingenieur Manfred Manthey fügt hinzu: „Ich lebe seit 1951 auf dem Heilsberg und habe meine gesamte Kindheit hier verlebt. Die Amiwiese möchte ich meinen Kindern und Enkeln erhalten.“