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Der Protest der Mütter – Eltern kämpfen für Erhalt bestehender Klassenstärken an Regenbogenschule

Bad Vilbel. Keinen leichten Stand hatte Helmut Betschel-Pflügel (Grüne), der Wetterauer Schuldezernent, der zur Einweihung eines Mini-Fußballfelds nach Dortelweil gekommen war. Aufgebrachte Mütter, deren Kinder nach zwei Schuljahren an der Regenbogenschule in neue Klassen aufgeteilt werden sollen, nutzten diese Gelegenheit und beschwerten sich bei ihm: „Jetzt, da nach zwei Schuljahren das Zusammenwachsen einigermaßen funktioniert, soll die Klasse auseinander gerissen werden. Das ist ein Skandal. Für die Banker, für unnötige Straßensanierungen wie die B 3, für jedes Unternehmen ist Geld da, nur für unsere Kinder nicht“, sagte die aufgebrachte Mutter Tanja Weigmann, selbst von Beruf Bankerin. Der Angesprochene zeigte Verständnis für die Eltern und ihre Protesttafeln: „Ich kann Ihre Situation nachvollziehen. Aber ich kann Ihnen jetzt noch nicht sagen, ob wir Ihrem Wunsch entsprechen können.“

Hintergrund der Protestaktion: Die Klasse 2 b verliert den Status einer Integrationsklasse, weil ein Kind jetzt weggezogen ist. Dies bedeutet, dass die Klassengröße verändert beziehungsweise die Klassen neu verteilt werden und die Sonderpädagogin abgezogen wird. „Ein Drittel der Klasse benötigt eine besondere Betreuung. Wenn die integrative Klasse jetzt aufgelöst wird, hat dies negative Auswirkungen auf unsere Kinder“, erklärte Sabine Riede, die Elternvertreterin der Klasse 2 b und verwies auf „die negativen Erfahrungen des Vorjahres“. Damals war aus dem gleichen Grund eine integrative Klasse aufgelöst worden.

Für das Schulamt geht es darum, die Stelle für die Sonderpädagogin einzusparen. Das brachte Claudia Rasch, ebenfalls Mutter eines Kindes aus der zweiten Klasse, gehörig auf die Palme, dass Kreisbeigeordneter Ottmar Lich (FWG) mit dem Helikopter zur Einweihung kam und damit wieder davonflog. „Für solche Scherze ist Geld da, bei unseren Kindern fehlt es.“