Bad Vilbel. Nur noch wenige Tage sind es, bis sich am 30. Mai 65 000 Turn-Begeisterte aus ganz Deutschland in Frankfurt zum Turnfest eintreffen. Der Bad Vilbeler Stadtteil Dortelweil leistet dazu seinen Beitrag – so ist die Regenbogenschule dafür einige Tage geschlossen, weil die Turner dort übernachten. Und der Sportverein Fun-Ball Dortelweil unterstützt die Veranstaltung in der Main-Metropole.
Eine Bewohnerin des Bad Vilbeler Stadtteiles ist auf ganz besondere Weise mit dem Turnfest verbunden: Maria-Paz Labarca-Neuhaus, die mit ihrer Familie in Dortelweil-West wohnt, stemmt das Marketing und die Öffentlichkeitsarbeit für das Großereignis. „Wir zählen schon die Tage. Die Spannung steigt“, sagt die Diplom-Sportlehrerin, die sich seit März 2008 dieser Aufgabe widmet.
In Sachen Eventmanagement kennt sich die gebürtige Chilenin aus. Seit 1993 ist sie in diesem Metier tätig und arbeitete für den Hessischen Turnverband.
Bereits in dieser Funktion hatte sie einen engen Draht zu den Deutschen Turnfesten. „1994 in Hamburg, 1998 in München, 2002 in Leipzig und 2005 in Berlin habe ich die Veranstaltungen des hessischen Turnverbands organisiert. Auch das war ziemlich stressig. Die Veranstaltung jetzt ist doch noch eine Nummer größer. Seit Januar arbeite ich auch häufig am Wochenende“, gibt die 44-Jährige zu. Und auch an Sonntagen.
Was ist nun genau Labarca-Neuhaus’ Job? Zunächst kümmerte sie sich um die Bewerbung der Veranstaltung in ganz Deutschland. „Dazu haben wir Vorträge in der ganzen Republik gehalten“, erklärt die Mutter zweier Töchter im Alter von 14 und 21 Jahren. Und jetzt sorgt sie dafür, dass dank „ihres“ Rahmenprogramme die 65 000 Teilnehmer des Turnfestes Frankfurt und Rhein-Main nach Ende der Veranstaltung in bester Erinnerung behalten werden.
Deshalb hat die Dortelweilerin nach längeren Verhandlungen attraktive Partner für das Turnfest gewinnen können. „Die Teilnehmer können neben einer Stadtbesichtigung Hochhäuser wie das Trianon oder den Commerzbank-Tower, mit 264 Metern Höhe das größte Bürogebäude Europas, besichtigen. Außerdem bieten wir Schifffahrten an. Wer die Region kennenlernen möchte, kann an Wandertouren teilnehmen“, sagt die Sportlehrerin. Seit der heißen Phase der Turnfest-Vorbereitung findet sie selbst aber kaum noch Zeit für Sport. „Wer nachts noch Kräfte übrig hat, kann sich in der Disco U 60311 austoben. Wir haben aber mit dem Inhaber vereinbart, dass er nicht nur – wie sonst üblich – Techno auflegt, sondern eine breitere Musik-Palette anbietet“, erklärt Maria-Paz Labarca-Neuhaus.
Besondere Vorfreude entwickelt sie aber für die „FlussFestMeile“ und die so genannte Wasserwand auf dem Main. Auf etwa 40 Metern Höhe und 200 Metern Breite erhebt sich mit Hilfe starker Turbinen eine flüssige Projektionsfläche, die zum Hintergrund einer Multimedia-Show wird. „So etwas hat es in Frankfurt noch nie gegeben“, freut sich die Eventmanagerin.