Niederdorfelden. Der Zeitrahmen für die Rettung bei einem Herzanfall ist eng. Jede verzögerte Minute mindert die Überlebenschancen eines Betroffenen. Die Gemeinde hat nun mit Hilfe von Sponsoren ihrer Freiwilligen Feuerwehr einen professionellen Defibrillator übergeben, der die medizinische Notfallversorgung zur Wiederbelebung nach einem Herzstillstand ermöglicht.
„Damit sind nicht nur in unserer, sondern auch in den Nachbargemeinden bessere Rettungsleistungen gesichert“, sagte Bürgermeister Matthias Zach (Grüne) bei der Übergabe an Feuerwehrmann Daniel Christ. Er gehört zur dreiköpfigen Voraushelfergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Niederdorfelden. Dieses Team ist seit einem Jahr speziell zur raschen Notfallhilfe ausgebildet, wie es das Brandschutzhilfeleistungsgesetz vorsieht. „Geht ein Notruf in der Zentrale ein, in dem Atemstillstand, Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislaufstillstand gemeldet werden, rücken wir an.“ Jede Minute zähle, denn schon nach fünf Minuten treten irreparable Hirnschäden ein.
Der neue Notfall-Defibrillator gehört zur neuen Generation der Notfallgeräte, die Herz und Kreislauf überprüft, ein Elektrokardiogramm (EKG) erstellt, über Kinderelektroden verfügt und die Leistung des elektrischen Schock-Geräts nach individuellem Bedarf einstellen kann. Das System führt den Benutzer sprachgesteuert durch den Rettungsprozess. „Der Notarzt kann danach die gespeicherten Daten zur lückenlosen Weiterbehandlung übernehmen“, so Christ.
Das Gerät ist das vierte in Niederdorfelden. In der Sparkasse Hanau, bei der Firma Engelhard sowie bei der Voraushelfergruppe befindet sich jeweils ein Defibrillator. Er kostete rund 4000 Euro, weil er vorher als Vorführgerät genutzt wurde, der Neupreis liegt bis zu eintausend Euro höher. Als Sponsoren unterstützten die Gemeinde der DRK-Ortsverband, die Sparkasse Hanau, die Fraport, der Arzt Oliver Schivelbusch und Zahnarzt Klemens Frey. (rec)