Nidderau. Der erste Spatenstich zum Bau der Umgehungsstraße um die Ortsteile Heldenbergen und Windecken wird noch in diesem Jahr erfolgen. Diese lang herbeigesehnte Auskunft erteilte Jürgen Heiß, Mitarbeiter des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen (ASV) Gelnhausen, kürzlich auf einer Anfrage von Bürgermeister Gerhard Schultheiß (SPD) in einer Sitzung des städtischen Bauausschusses.
Der Baubeginn hatte sich am Ende noch einmal um fast ein Jahr verzögert, da ein Windecker Bürger wegen der Planung vor Gericht gezogen ist. Alle Bemühungen der Stadt und des ASV, schnell zu einer gütlichen Lösung mit dem Windecker zu kommen, waren immer wieder an der ablehnenden Haltung des Klägers gescheitert.
„Jedem Angebot von uns ist er mit einer erneuten Forderung begegnet“, berichtete Stadtoberhaupt Schultheiß von den zahlreichen Bemühungen. Nachdem sich dann aber auch das hessische Verkehrsministerium in die Gespräche eingeschaltet hatte und das so genannte Deckblattverfahren, nachdem bereits mit einem Teil der Baumaßnahmen begonnen werden kann, angeordnet hat, hatte vor kurzem nun auch der Kläger ein Einsehen.
Er zog zunächst den Teil seiner Klage zurück, der den Baubeginn durch die aufschiebende Wirkungen um Monate verzögert hat. Verhandelt wird jetzt mit ihm aber noch über die Summe der Ausgleichsflächen, die er dafür erhält, dass die Umgehungsstraße demnächst über seine Ackerflächen verläuft.
Im kommenden Monat können nach Auskunft von Jürgen Heiß vom ASV bereits die archäologischen Untersuchungen entlang der geplanten Straßentrasse starten. An neun Stellen werden Funde vermutet, weshalb das Amt auch eineinhalb Jahre für die Grabungen angesetzt hat.
Allerdings werden diese Untersuchungen keinen Einfluss auf den Baufortschritt haben, da geplant ist, zunächst mit den 13 erforderlichen Brückenbauwerken zu beginnen. Erst danach erfolgen die Straßenbaumaßnahmen. Sie sind in nur einem Bauabschnitt geplant.
Mit dem Bauende und der Übergabe der Umgehungsstraße an den Straßenverkehr rechnet das Amt für Straßenverkehrswesen für das Jahr 2013. „Allerdings nur, wenn nicht noch etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommt“, schränkte Heiß sicherheitshalber ein. (jwn)