Schöneck. Schon zweimal haben Anwohner der Strecke des Stockheimer Lieschens in Gronau gegen den Einsatz der Dieselloks der Baureihe 218 protestiert. Im vergangenen Herbst wurden daraufhin sonntags die modernen Doppelstockzüge durch ältere Triebwagen ersetzt. Seit zwei Wochen fahren nun auch sonntags wieder Doppelstock-Dieselzüge. Dagegen protestierten die Anwohner aus Gronau erneut, legten einen Stopp des Tourismus nahe.
Das aber steht für die Verantwortlichen außer Frage, wie Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) aus dem Gespräch mit den Schönecker Fraktionschefs, der MKK-Kreisverkehrsgesellschaft, Kreisbehindertenrat, Bahn und Rhein-Main-Verkehrsverbund berichtet. „Es bestand Konsens bei allen Beteiligten, dass zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Einschränkungen des Zugverkehrs vorgenommen werden können.“ Schließlich solle ja der Umstieg der Menschen vom Auto auf die Bahn gefördert werden – sowohl bei Berufspendlern wie auch Freizeitausflüglern. Für die sei die zusätzliche Kapazität in den Doppelstockzügen den Sommer über notwendig, sagt Stüve.
Der erneute Einsatz von Triebwagen auf der millionschwer sanierten Bahnstrecke zwischen Stockheim und Bad Vilbel sei nur eine Teillösung, sagt der Vorsitzende des MKK-Behindertenrates, Volkhard Pritsch. Laut Gesetz seien Behinderte gleich zu behandeln, „was durch den Einsatz der Triebwagen nicht gewährleistet ist“. Auch nehme die Zahl älterer Menschen zu, die barrierefreie Zugänge brauchten. Die Triebwagen können nur über drei hohe Stufen betreten werden.
Mit dem Einsatz der Triebwagen am Wochenende sei man den Anwohnern bereits entgegen gekommen, erinnert Stüve. Doch solle auf jeden Fall versucht werden, bei der vom RMV für 2011 angekündigten Ausschreibung der Strecke auf den Einsatz leiserer, moderner Dieselloks zu drängen. So könne Lärm verringert werden. (den)