Bad Vilbel. Der hessische Pharmakonzern Stada sieht sich trotz Rückgängen bei Umsatz und Ertrag im ersten Quartal 2009 nicht in der Krise. Die erreichten Ergebnisse lägen „im oberen Bereich“ des aktuellen Planungskorridors, teilte das im Aktienindex MDAX notierte Unternehmen am Donnerstag mit.
Der Umsatz sei in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahreszeitraum erwartungsgemäß um sechs Prozent auf rund 376 Millionen Euro gesunken, der Gewinn brach um 20 Prozent auf etwas mehr als 24 Millionen Euro ein.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank im ersten Quartal um zwölf Prozent auf 67,5 Millionen Euro. Auch das bereinigte Ebitda sackte um elf Prozent auf 67,6 Millionen Euro ab.
In Europa war der Umsatz des Stada-Konzerns im 1. Quartal 2009 insgesamt mit 7 Prozent auf 360,9 Mio. Euro (im gleichen Zeitraum 2008 waren es 386,5 Millionen Euro) rückläufig, stieg jedoch bereinigt im Vorjahresvergleich um 3 Prozent an. Die Umsätze, die Stada in Europa erwirtschaftete, hatten in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Anteil von 96,0 Prozent (1-3/2008: 96,9 Prozent) am Konzernumsatz.
In Deutschland, dem unverändert größten nationalen Markt von Stada, verzeichnete der Konzern in der Berichtsperiode einen leichten Umsatzzuwachs in Höhe von 1 Prozent auf 147,9 Millionen Euro (1-3/2008: 146,1 Millionen Euro). Damit belief sich der Anteil der deutschen Geschäftsaktivitäten am Konzernumsatz im Berichtsquartal auf 39,3 Prozent (1-3/2008: 36,6 Prozent).
Im Segment der Generika war der Konzern in Deutschland im Berichtsquartal unverändert mit schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert, unter anderem mit einem weiterhin hohen Margendruck aufgrund von Rabattverträgen zwischen Herstellern und Krankenkassen und einem deutlich ungünstigeren Preis- und Rabattniveau als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Dennoch konnte der Generika-Umsatz des Stada-Konzerns in Deutschland in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 3 Prozent auf 112,9 Millionen Euro (1-3/2008: 109,4 Mio. Euro) gesteigert werden. Deutliche Wachstumsimpulse gingen dabei unverändert von dem größten der konzerneigenen Vertriebs-Label im deutschen Generika-Markt (Aliud Pharma) aus. Mit einem Umsatzanstieg in Höhe von 21 Prozent auf 66,5 Mio. Euro (1-3/2008: 55,1 Millionen Euro) konnte Aliud Pharma die Marktposition als drittgrößtes Label im deutschen Generika-Markt weiter festigen.
Vorstandschef Hartmut Retzlaff gab sich dennoch optimistisch. Mit der erwarteten Geschäftsbelebung im zweiten Halbjahr könne das Umsatz- und Ertragsniveau des Vorjahres 2009 insgesamt „noch erreicht und sogar überschritten werden“. Retzlaff bestätigte, das Mindestziel des Konzerns, im aktuellen Geschäftsjahr ein Ebitda von 250 Millionen Euro erwirtschaften zu wollen.
Insgesamt konnte der Stada-Konzern den Marktanteil im deutschen Generika-Markt nach Absatz gemäß Angaben von IMS Health im ersten Quartal 2009 weiter auf 13,2 Prozent (vergleichbarer Vorjahreszeitraum: 12,3 Prozent) erhöhen. Stada erwartet in Deutschland eine Nachfragebelebung im zweiten Geschäftshalbjahr, die unter anderem von wichtigen Neueinführungen getrieben sein soll. (ddp/sam)