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Da muss man helfen! – Zwei Karbener organisieren Hilfstransporte für arme Kinder in die Ukraine

Karben. „Wir nehmen 1800 Kilometer mit unserem Privatwagen in Kauf und jedes Mal gibt es am ukrainischen Zoll Probleme, wenn wir gespendete Artikel dabei haben, die nicht angemeldet sind“, sagt Jürgen Jungnitz. Er ist der Kopf des gemeinnützigen Vereins „Der Kinder wegen“.

Bevor Jürgen Jungnitz selbst in gut einer Wochen nach Lwiw (Lemberg) reisen wird, schickt er schon jetzt einen voll gepackten und etwa 40 Tonnen schweren Sattelzug in die Region. Darin enthalten: Spielsachen, Kleider für Kinder und medizinische Utensilien.

„Die Bedingungen in den ukrainischen Krankenhäusern sind schlimm“, sagt Oliver Sorger. Für die beiden Männer bedeutet ihre gemeinnützige Arbeit aber vor allem auch eines: jede Menge Anstrengung. „Bevor so ein Lastwagen einmal jährlich von Karben aus startet, waren wir lange Zeit in ganz Deutschland unterwegs um Spenden zu sammeln“, betont Sorger. Dabei stammen sogar ein Großteil der Hilfsgüter aus Frankfurt und einem Offenbacher Krankenhaus. Werden dort Betten ausrangiert, kommen sie nach Karben und werden dort für die Weiterfahrt nach Lemberg fertiggemacht.

Durch seinen ehemaligen Chef wurde Jungnitz auf die ärmlichen Verhältnisse in der Ukraine aufmerksam. Seitdem reist er jährlich in die Region, um sich selbst ein Bild zu machen. Es sind individuelle Schicksale, die die Karbener Männer dort antreffen.

Ein Junge, dessen Namen sie nicht kennen, zieht in besonders hohem Maße das Mitleid der Männer auf sich. Er hat keine Arme. Dennoch hat der etwa sieben Jahre alte Waise gelernt, mit seinen Beinen zu schreiben. „Von uns hat er einen PC erhalten, in den er mit seinen Füßen Wörter eingeben kann“, erklärt Jungnitz.

Erst kürzlich erfüllte „Der Kinder wegen“ dem Kleinen einen besonderen Wunsch: ein eigenes Fahrrad. Dieses ist mit einem erweiterten Lenker ausgestattet, in den der Zweitklässler seine Armstummel stecken kann. „An seinen Blick bei der Übergabe kann ich mich gut erinnern“, sagt Jungnitz. Freudestrahlend nahm der kleine Ukrainer sein Fahrrad entgegen.

Dann gibt es noch diesen anderen Jungen, der Verbrennungen am ganzen Körper hat. „Er ist in Mullbinden gewickelt, die lediglich ausgewaschen werden und dann unter Schmerzen wieder an seinen kleinen Körper gedrückt werden“, erinnert sich Oliver Ganzer. Es ist ein Anblick, den der Karbener nicht mehr vergessen kann. „Wenn man diese Schicksale sieht, dann muss man einfach helfen“, sind sich Jürgen Jungnitz und sein Neffe Oliver Ganzer sicher.

Wer Kinderkleidung, Spielzeug oder Geld spenden kann, erhält unter www.der-kinder-wegen.de im Internet oder bei Jürgen Jungnitz, Telefon (01 79) 5 05 25 55, weitere Infos.