Zu den Stellungnahmen von CDU-Fraktionschef Dr. Josef Maetz und Ehrenstadtrat Klaus Minkel (CDU) im BVA vom 7. Mai, Seite 3, zum Thema „Schlappe der Grünen vor dem Verwaltungsgericht Gießen bezüglich des Verkaufs städtischer Grundstücke („Wieder mal viel Lärm um Nichts“) , erreichte uns nachfolgende Leserzuschrift:
Viel Wind um Nichts, so stand es in der letzten Woche geschrieben. Aber warum dann dieser überlaute Aufschrei? Gleich zwei Granden der örtlichen CDU fallen verbal über die Grünen her, als stünde hier der Untergang des Abendlandes bevor. Nutzen Formulierungen, die im Sinne der Achtung des politischen Gegners sehr grenzwertig sind. Dabei muss man nicht einmal ein Grüner sein, um zu merken, wie verfahren die „Neue Mitte“ inzwischen ist, die sollte ja das eigentliche Hauptthema sein. Wäre es nicht verfahren, so könnten Magistrat und Mehrheitsfraktion ja einfach einmal die Karten auf den Tisch legen und erklären, wie Bad Vilbel zukünftig aussehen soll. Hier aber schweigt besonders der Magistrat, allen voran der Bürgermeister. Dies ist schon auffällig, hat er doch mit Ausscheiden des Stadtbaurats dessen planerisch-politischen Aufgaben direkt übernommen. Stattdessen wird mal das Ströbel-Gelände als Erfolg gefeiert, dann wieder zurückgerudert; mal wird ein Investor präsentiert, dann wieder madig gemacht; zuletzt ein uraltes Modell als neueste Erkenntnis vorgeführt. Ein richtiges Planungs- und Investoren-Jojo! Dieses Spiel wird schon seit geraumer Zeit in wechselnden Rollen der immer gleichen Beteiligten vorgeführt. Überall wird eine neue Baustelle angefangen, größtenteils im wahrsten Sinne des Wortes, ohne ein hierfür nötiges und schlüssiges Gesamtkonzept. Dies schließt Bahnhof, Kombibad, Mediathek und Niddabrücke, aber auch Krebsschere alias Quellenpark, verdichtete Wohnbebauung, Dortelweil West und vor allem die Verkehrsplanung mit ein. Das Straßenbauamt (ASV) musste ja förmlich eine schlechte Planung und Umsetzung der Kreuzung Friedberger Straße/Büdinger Straße abliefern, war doch die städtische Planung nur ansatzweise zu erraten. Nein, hier sollten sich die Wortführer der Mehrheitsfraktion einfach einmal selber an die Nase fassen und schleunigst nachholen, was seit Jahren überfällig ist: Ein Gesamtbebauungsplan oder besser gleich eine städtebauliche Rahmenplanung! Nicht nur ein Bebauungsplan für das Gelände der „Neuen Mitte“, nach alter Salamitaktik.
Stefan Grabert, Bad Vilbel