Karben. Verhalten zufrieden zeigten sich die Geschäftsleute vom verkaufsoffenen Sonntag am 3. Mai. „Die Kunden, die kamen, haben auch gekauft“, sagt beispielsweise Maximilian Butzbach von Vitatherm, dem europaweit erfolgreichen Fachhändler für Infrarotkabinen im City-Center. Eine ähnliche Erfahrung hat auch Karin Kling in der Mode-Boutique Donna K. gemacht. „Wir sind zufrieden, es hat sich rentiert“, bemerkt Kling, auch wenn spätnachmittags mit dem Regen „schlagartig“ die Kunden ausblieben.
Bei der gemütlichen sonntäglichen Atmosphäre stand das ausgiebige Gespräch hoch im Kurs. Die Karbenerin Birgit Wallow beispielsweise probierte einen Hosenanzug an, diskutierte mit Karin Kling den Sitz und die Kombinationsmöglichkeiten. Der mitgekommene Ehemann hatte es sich in einem Sessel bequem gemacht.
Turbulenter ging es im Selzerbrunnen Center zu. Die Geschäfte im Einkaufszentrum hatten schon ab 12 Uhr geöffnet. Dennoch, „die ersten zwei Stunden war wenig los“, bilanziert Roland Wolf von Immobilien Wolf und Akzente. Doch mit den Vorführungen kamen die Zuschauer und auch die Kunden. Riesigen Applaus erhielten die Aktiven vom Team Xtreme des KSV Klein-Karben, die Turn-Elemente mit einer Show verbanden und den Barren als ihre Bühne nutzten. Latein-amerikanisch ging es mit der Tanzgruppe „Let’s dance“ der Tanzschule Ball weiter. Die elf Paare begeisterten mit Samba und Cha-cha. „Das ist heute hier richtig anstrengend, denn auf dem Asphalt fehlt der Rutscheffekt“, erklärte Tanztrainerin Conny Breidert. Die Tänzer, zwischen 16 und 25 Jahre alt, sind mindestens schon seit drei Jahren dabei und tanzen Lateinamerikanisch in Formation bei der Tanzschule.
Im Garten gemütlich gemacht, das noch laue Wetter genießend, hatten es sich der Bürgermeister-Kandidat der CDU, Guido Rahn, und das Ehepaar Hermanns. Schon vier Veranstaltungen hatte der Christdemokrat an diesem Sonntagmorgen absolviert. „Es ist Wahlkampf“, lacht der Roggauer und zeigte sich beeindruckt von dem grünen Refugium des mittelständischen Unternehmers Trabandt in Klein–Karben.
Im Trabandtschen Siesmayer-Garten steht die größte Sonnenschirm-Ausstellung Hessens. „Wir sind so spezialisiert wie selten ein Geschäft“, sagt Wilhelm Trabandt, der zum Gartenfest geladen hatte. „Unsere Kunden stellen hohe Ansprüche.“ Maßgenau werden die Sonnenschirme gefertigt, schweben am seitlichen Arm frei, lassen sich in alle Richtungen drehen. „Sie sollen optimal auf die Bedürfnisse der Kunden passen.“ Da müsse auch mal Überzeugungsarbeit ob des idealen Standortes geleistet werden. „Ich verkaufe Schatten, keine Schirme“, sagt Trabandt.
Seine Schirme stehen in vielen Gärten und auf Terrassen, aber auch etwa auf der Terrasse des Casinos des IG-Farben-Hauses in Frankfurt und bei der Friedberger Sparkasse. Auf ihre Kundschaft mussten die Trabandts dieses Jahr lange warten. „Wir haben gerätselt, ob’s am kalten Wetter oder an der Krise liegt“, berichtet Wilhelm Trabandt. Doch seit einem guten Monat läuft das Geschäft wieder bestens. „Jetzt wissen wir“, sagt Trabandt, „es lag am Wetter.“