Bad Vilbel. Lieber heute als morgen würde die Heilsberger Feuerwehr ihr zu eng gewordenes Gerätehaus im Samlandweg verlassen. Ein Neubau etwa Am Hang, auf dem Gelände, wo ein Altenheim entstehen soll, sei von der Planung her viel günstiger, als eine aufwendige Umgestaltung, meint Wehrführer Thomas Farr. Doch aus den seit langem gehegten Plänen wird wohl nichts. Ein Neubau an einem anderen Standort sei nicht möglich, entgegnet Bürgermeister Thomas Stöhr (CDU) kategorisch.
Erst vor wenigen Jahren sei das Gebäude mit Landeszuschüssen umgebaut worden, die dann möglicherweise zurückzuzahlen wären. Außerdem könne das bestehende Gelände, das die Stadt in Erbpacht nutze, nicht anderweitig genutzt werden. Dazu müsse die Stadt ein neues Grundstück erwerben und neu bauen. Das Resultat wäre, so Stöhr, dass der städtische Feuerwehr-Etat damit auf zehn Jahre hin ausgeschöpft werde – was geplante Anschaffungen, wie neue Löschgruppenfahrzeuge, verhindere. So bleibe nichts anderes übrig, als das bestehende Gebäude zu erweitern, betont Stöhr. Für die Planungen seien in diesem Jahr 15 000 Euro im Haushalt bereitgestellt und in 2010 weitere 250 000 Euro. Derzeit werde ermittelt, welcher Bedarf am dringendsten sei, berichtet Stadtbrandinspektor Matthias Meffert. Ermittelt werde auch, welche Mindestgrößen für die Gerätehalle erforderlich seien. Dass in der Heilsberger Halle ein Fahrzeug nur quer geparkt werden könne, sei kein Einzelfall. Auch im Feuerwehrstützpunkt am Sportfeld gebe es bereits diese Enge. Dort würden ebenfalls zusätzliche Sozial- und Büroräume benötigt. Auch die dortige Fahrzeughalle müsse mit einem Anbau erweitert werden. Im Heilsberger Feuerwehrgerätehaus gebe es für vier Fahrzeuge und zwei Anhänger nur drei Stellboxen, so Farr – „diese Situation wurde bereits von der Unfallkasse als Versicherungsträger verworfen.“ Ein schmaler Gang führt an den Fahrzeugen vorbei ins Innere. Hinter dem großen Lkw bleibt für den Kleinbus nur ein zugeparkter Platz längs der Wand. In der Halle nebenan bleiben zwischen Laster und Garagentor nur wenige Zentimeter.
Spätestens 2012, wenn der Fahrzeugentwicklungsplan die Anschaffung eines neuen Tanklöschfahrzeuges vorsehe, werde es ernst. Denn die Neuanschaffung passe dann nicht mehr in die jetzige Fahrzeughalle. Das aus den frühen 60er Jahren stammende Gebäude ist bereits Mitte der 90er Jahre mit einem Hallenanbau zur Straße hin erweitert worden. Dort musste wiederum das Tor später vergrößert werden. Neukonstruktionen bei Fahrgestellen und in der Abgastechnik werden dazu führen, dass der neue Lkw nicht mehr in der Halle geparkt werden könne, so Farr. Schon die bisherigen Neuanschaffungen seien Spezialanfertigungen mit niedrigerer Fahrzeughöhe gewesen.
Ein weiterer Grund für die Expansion sei, dass es an Platz fehle, um Angebote für den Feuerwehr-Nachwuchs anbieten zu können. Es gebe nur einen gemeinschaftlich genutzten Unterrichtsraum. In anderen Stadtteilen wie Massenheim und Gronau gebe es bereits „Bambini“-Gruppen für Kinder ab sechs Jahre. Vor dem Feuerwehrhaus, „einer verkehrsintensiven Ecke“, sei es kaum möglich, spielerische Angebote zu machen. „Das ist aus Sicht der Personalstruktur absoluter Unsinn“, sagt Farr, denn der Nachwuchs werde dringend gebraucht. Außerdem wünscht sich die Heilsberger Wehr ein Gerätehaus mit angrenzendem Übungsgelände.