Schöneck. Vor drei Jahren lebte eine Frau aus Brasilien in Schöneck, die sich gerne mit anderen in ihrer Heimatsprache Portugiesisch unterhalten hätte. Sie wusste nicht, dass weitere Brasilianer hier lebten. So sei die Idee zum Treffen unter dem Motto „Meet your people“ entstanden, erzählte Christian R. Schenk, Zweiter Vorsitzender des Schönecker Ausländerbeirates. Einmal jährlich lädt der Ausländerbeirat in Schöneck lebende Ausländer ein, damit sie Kontakte zu anderen Menschen aus ihrem Herkunftsland knüpfen können. „Zudem haben wir dabei die Möglichkeit, mit unserer Klientel in Kontakt zu kommen“, so Schenk.
Am dritten Treffen „Meet your people“ im Bürgertreff Kilianstädten nahmen Vertreter der Gemeinde, Bürgermeister Ludger Stüve (SPD) sowie Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr und der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung europäischer Partnerschaften teil.
Von den ausländischen Bürgern waren nur wenige gekommen, obwohl sie alle per Post angeschrieben wurden. Im letzten Jahr seien es mehr gewesen, erklärte Vorsitzender Klearchos Aliferis.
Bis vor zwei Jahren leitete Schenk, gebürtiger Schweizer, den Ausländerbeirat, den es seit über 15 Jahren gibt. Vor zwei Jahren hat Klearchos Aliferis das Amt übernommen, dessen Eltern aus Griechenland stammen. Er wurde in München geboren. Das Gremium besteht aus sieben Mitgliedern aus den Herkunftsländern Griechenland, Slowenien, Schweiz, Frankreich, Irland und Bulgarien. Sie vertreten die Interessen der rund 660 ausländischen Bürger aus 60 Nationen in Schöneck. Dies sei eine beeindruckende Zahl für so eine verhältnismäßig kleine Gemeinde wie Schöneck, hob Aliferis hervor.
Die Aufgaben des Ausländerbeirates seien vielfältig: „Für die Gemeinde und die Bürger sind wir wichtige Ansprechpartner bei Belangen, die Migranten betreffen.“ So hätten erst kürzlich Vertreter des Gremiums der Gemeinde beratend zur Seite gestanden, als es um die Ausrichtung muslimischer Gräber gen Mekka und die Vereinbarkeit mit der Friedhofssatzung ging. Die Sprachentwicklung von Kindern und Jugendlichen liege ihm – Vater von zwei Kindern – am Herzen, sagte Aliferis. „Wir machen Veranstaltungen auf kultureller Ebene, denn für politische Diskussionsveranstaltungen fehlt es uns an Personal“, erläutert er. So werde man sich erstmals mit Lesungen an der Multikulturellen Woche im September beteiligen. (kre)