Veröffentlicht am

Karl Eyerkaufer übergibt Leitung seines Herzensprojekts an Matthias Zach

Matthias Zach, Landrat Thorsten Stolz und Landrat a.D. Karl Eyerkaufer (v.l.) mit der Sri-Lanka-Flagge. Foto: MKK
Matthias Zach, Landrat Thorsten Stolz und Landrat a.D. Karl Eyerkaufer (v.l.) mit der Sri-Lanka-Flagge. Foto: MKK

Main-Kinzig-Kreis. (pm) Mit großer Dankbarkeit und Freude blickt Karl Eyerkaufer, Landrat a.D., auf die vergangenen 20 Jahre zurück, in denen es ihm gelungen ist, das Projekt »Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala« fest zu verankern. Vor einigen Wochen hat der 84-Jährige seine offiziell letzte Hilfsreise unternommen und übergibt die Leitung seines Herzensprojekts in jüngere Hände. 34-mal hat er mit seiner Frau Marion die strapaziöse Reise nach Südostasien auf sich genommen.
2004 hatte ein verheerender Tsunami viele Tausend Menschenleben in Sri Lanka gekostet. Besonders davon betroffen war die Region Beruwala, die Karl Eyerkaufer noch aus seiner sportlichen und sehr erfolgreichen Zeit als Mittelstreckenläufer kannte und wo er einige Kontakte hatte, die ihn um Hilfe baten. »Der Wunsch und die Bereitschaft, Hilfe zu leisten, waren da. Aber natürlich auch die Frage, wie am besten geholfen werden könnte. Fest stand schon sehr schnell, dass wir nur dann sinnvoll Hilfe leisten können, wenn wir das in enger Abstimmung mit den Menschen vor Ort machen. Denn die wissen am besten, was gebraucht wird und was funktioniert. Und das haben wir in den zurückliegenden 20 Jahren immer beherzigt«, erklärt Karl Eyerkaufer. Nun übergab der 84-Jährige die Leitung der Hilfsaktion in jüngere Hände: den früheren Kreisbeigeordneten Matthias Zach (71) aus Niederdorfelden, der das Projekt ebenfalls seit langer Zeit begleitet und der mit den Menschen vor Ort ebenfalls gut vertraut ist.
Landrat Thorsten Stolz bedankte sich bei Karl Eyerkaufer für sein Engagement in den zurückliegenden 20 Jahren. »Karl Eyerkaufer hat der Hilfe aus dem Main-Kinzig-Kreis ein Gesicht gegeben. Sein Name ist untrennbar mit der Hilfe für Beruwala verbunden und es ist seiner umtriebigen, empathischen und offenen Art zu verdanken, dass so viele Menschen das Projekt finanziell unterstützt haben. Dank ihm leben viele Menschen nun in weitaus besseren Verhältnissen und waren in der Lage, sich dank guter Schulbildung eigenständig etwas aufzubauen«, sagte der Landrat. Solche Projekte seien in einem Land, das immer wieder von schweren Krisen gebeutelt sei, von unschätzbarem Wert. Er wünschte Matthias Zach gutes Gelingen für die Fortführung der Hilfsaktion.
Das Hauptaugenmerk der Hilfe aus dem Main-Kinzig-Kreis lag darauf, praktische Hilfe zu leisten: Seit der Tsunamikatastrophe von 2004 wurden bereits 15 Schulen neu errichtet und viele komplett saniert, ebenso 13 Kindergärten. Es wurden 413 Holz- und Steinhäuser gebaut, eine Frauenklinik, eine Zahnklinik, ein Wohnblock mit zwölf Wohnungen und ein Seniorenwohnheim. Angeschafft wurden darüber hinaus 23 Fischerboote und vier Traktoren mit Anhänger für die Müllabfuhr. Es werden vier Waisenhäuser kontinuierlich mit Lebensmitteln versorgt und baulich saniert. Viele weitere Projekte werden verwirklicht – immer in enger Absprache mit den Akteuren vor Ort, damit die Hilfe punktgenau wirken kann.
Aber auch viele kleinere Aktionen wie das Verteilen von ausgedienten, aber noch verwendbaren Sehhilfen, Lebensmittelpakete und medizinisches Material für Kliniken, Arztpraxen und Zahnarztpraxen gehören zum festen Bestandteil der Hilfsaktion. Es werden aber auch junge Menschen dabei unterstützt, eine Ausbildung zu machen – was sonst in diesen Familien finanziell nicht machbar wäre.
Besonders freut sich Karl Eyerkaufer darüber, dass es eine Kooperation zwischen dem Albert-Einstein-Gymnasium in Maintal und einem College in Beruwala gibt, aus der sich ein reger Austausch entwickelt hat. Regelmäßig reisen junge Leute aus dem Main-Kinzig-Kreis nach Beruwala und erleben direkt vor Ort, was mit den in Deutschland gesammelten Spenden geschieht.
Matthias Zach will das Hilfsprojekt für den Partnerkreis Beruwala nahtlos weiterführen. Ein besonderes Augenmerk wird in den kommenden Monaten auf dem Empfang und der Begleitung der Schüler und Schülerinnen aus Sri Lanka und einer Fahrt nach Sri Lanka gemeinsam mit seiner Frau Ursule Conen im April dieses Jahres liegen. Wer die Hilfsaktion »Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala« unterstützen möchte, kann auf folgende Konten spenden, entsprechende Sonderkonten sind bei allen drei Sparkassen im Main-Kinzig-Kreis eingerichtet (Stichwort »Beruwala«):

Sparkasse Hanau:
BIC HELADEF1HAN, IBAN DE47 5065 0023 0000 0999 94
Kreissparkasse Gelnhausen:
BIC HELADEF1GEL, IBAN DE56 5075 0094 0000 0999 94
Kreissparkasse Schlüchtern:
BIC HELADEF1SLÜ, IBAN DE27 5305 1396 0000 0999 94