Karben. Weitere Schritte zum Nutzen von erneuerbarer Energie sollten die Politiker in Karben wagen. Das fordert der Arbeitskreises Wirtschaft und Ressourcenschonung. Beispiele: Solaranlagen auf Dächern und bessere Wärmedämmung. Noch fehlt ihnen der Anschluss ans Stromnetz, doch sie recken sich schon stolz am Galgenberg bei Kloppenheim in den Himmel: „Durch die beiden neuen Windkraftanlagen verfügt Karben über vier Anlagen und ist damit zum stärksten Windenergie-Standort des Wetteraukreises geworden.“
Dieter Nölle und seine Mitstreiter im Karbener Arbeitskreis Wirtschaft und Ressourcenschonung (AK) begrüßen diese Entwicklung. Lautet doch ein Ziel des AK – der aus dem Lokale-Agenda-Prozess hervorgegangen ist –, durch Anregungen sowohl Privatpersonen wie auch die Politik dazu anzuregen, ressourcenschonend und nachhaltig zu wirtschaften.
Derzeit sind es sechs bis zehn Bürger, die sich in regelmäßigen Sitzungen mit Themen etwa mit erneuerbaren Energien auseinandersetzen. Nach der Entwicklung bei der geplanten Bürgersolaranlage gefragt, erklärt Erster Stadtrat Gerd Rippen (Grüne): Für die Installation der Solaranlagen seien Vorarbeiten notwendig, und derzeit gebe es bei der Stadt kaum ausreichende personelle Kapazitäten, um diese zu leisten. Die Dächer auf dem Feuerwehrgerätehaus Am Breul und auf dem Bürgerzentrum kämen infrage. „Wir werden einen neuen Anlauf machen“, kündigt Rippen an.
Weiteres Thema sind Möglichkeiten, um im eigenen Haus Energie einzusparen. So gaben Hans Hansen und Hans-Jürgen Kuhl vom AK vergangenes Jahr den Mitstreitern Einblicke in neu installierte Thermo-Solaranlagen ihrer Häuser. Diese machen Wärme aus Sonnenlicht nutzbar; ihre Amortisationszeit liege bei rund 15 bis 20 Jahren. Interessierte Bürger sollten bei der Installation auf die Größe des Speichers, der als Wasserbehälter dient, achten, raten die AK-Mitglieder.
In Altbauten könne man wesentlich weniger von modernen Energiesparmaßnahmen profitieren als bei Neubauten. Hausbesitzer könnten sich etwa bei Energieversorgern über energiesparende Maßnahmen beraten lassen. Für den Einbau gebe es Zuschüsse und günstige Kredite, informieren Nölle und Kuhl.
Um Schwachstellen bei der Wärmedämmung aufzuspüren, könne man das eigene Haus etwa mittels Thermographie untersuchen lassen, sagt Nölle. Er zeigt Bilder seines Hauses, auf denen jene Stellen, an denen Wärme entweicht, deutlich rot gekennzeichnet sind.