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Die Auferstehungsgemeinde

Die Fahne mit neuem Logo steht: Irina Vöge (links), Christoph Diemerling, Marlene Bruderek-Soldner und Klaus Neumeier freuen sich auf den Start der Evangelischen Auferstehungsgemeinde. Foto: Patrick Eickhoff
Die Fahne mit neuem Logo steht: Irina Vöge (links), Christoph Diemerling, Marlene Bruderek-Soldner und Klaus Neumeier freuen sich auf den Start der Evangelischen Auferstehungsgemeinde. Foto: Patrick Eickhoff

Bad Vilbel. Zum Jahresauftakt haben die evangelischen Kirchengemeinden aus Massenheim und Dortelweil, die evangelische Heilig-Geist-Gemeinde vom Heilsberg sowie die evangelische Christuskirchengemeinde aus der Kernstadt offiziell zur »Evangelischen Auferstehungsgemeinde« fusioniert.
Mehr Sport treiben. Mehr Geld sparen. Gesünder ernähren. Mehr Zeit mit Familie/Freunden verbringen. Die meisten Menschen haben Vorsätze fürs neue Jahr. Was für den einen einfach dazugehört – um vielleicht auch schnell gebrochen zu werden –, ist für andere eine echte Herausforderung. Für die Verantwortlichen der evangelischen Kirchengemeinden aus Massenheim und Dortelweil, der evangelischen Heilig-Geist-Gemeinde vom Heilsberg und der evangelischen Christuskirchengemeinde aus der Kernstadt Bad Vilbels steht die größte Herausforderung noch bevor – die »Evangelischen Auferstehungsgemeinde«. Ob sie den Namen schon verinnerlicht haben? »Das wird mit Sicherheit ungewohnt«, sagt Christoph Diemerling vom Kirchenvorstand und lacht. »Aber wir arbeiten seit vielen Monaten intensiv an der Fusion. Deshalb wird das schon funktionieren.«
In Bad Vilbel gehen die Verantwortlichen damit einen großen Schritt. Angestoßen hat den Prozess die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Sie stellt mit dem sogenannten Transformationsprozess »EKHN 2030« die Weichen für die Zukunft. Erst bildeten die Stadtteile einen Nachbarschaftsraum – jetzt eine neue Gemeinde. »Eine spannende Zeit mit vielen Synergie-Effekten, die wir nutzen können«, sagt Pfarrerin Irina Vöge.
Klar ist aber auch: Die Fusion bringt Änderungen mit sich. Fünf Gottesdienste an jedem Sonntag wird es nicht mehr geben. Künftig sind es drei. Einer findet immer in der Christuskirche in der Kernstadt statt. Die anderen zwei Gottesdienste werden im rotierenden System in Dortelweil, Massenheim und auf dem Heilsberg stattfinden. »Die drei finden zu unterschiedlichen Zeiten statt und bedienen so auch verschiedene Interessensgruppen«, sagt Vöge. »Wer will, kann also um 9.30 Uhr, um 11 oder um 17 Uhr in den Gottesdienst kommen. Das ist eine schöne Sache.« Weg fällt damit der Gottesdienst in der Auferstehungskirche auf dem Friedhof in der Lohstraße. Für die älteste Kirche Bad Vilbels soll es einen Arbeitskreis geben, um über die langfristige Nutzung zu sprechen.
Stärke der Ortsteile
verbinden

Irina Vöge gibt zu, dass es natürlich ungewohnt sei, dass sie nicht mehr »die Pfarrerin in Massenheim« ist. »Aber es bleiben natürlich weiterhin unsere Seelsorgebezirke. Wir bleiben weiterhin Ansprechpartner für alle Menschen.«
Das Gemeindehaus Arche in Dortelweil wird künftig der Verwaltungssitz der neuen Gemeinde sein. Angebote fallen keine weg. »Stattdessen können wir die Stärke der einzelnen Ortsteile miteinander verbinden«, sagt Marlene Bruderek-Soldner, bisherige zweite Vorsitzende der Gemeinde vom Heilsberg. »Die Chöre freuen sich schon, in anderen Räumlichkeiten auftreten zu können.« Auch Christoph Diemerling sagt: »Im musikalischen Bereich, tun sich jetzt schon tolle Dinge auf.«
Die Vorfreude ist allen Beteiligten anzumerken. »Es kann jetzt losgehen«, sagt Pfarrer Klaus Neumeier. In diesen Tagen ist an alle Haushalte in Bad Vilbel das neue Magazin »Augenblick« verteilt worden. Dort gibt es nicht nur Rückblicke auf das vergangene Jahr und alles Wissenswerte zur Fusion zu lesen, sondern auch den Gemeindekalender mit einer Übersicht über alle Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen im ersten Quartal. »Es wird sechsmal im Jahr erscheinen«, kündigt Pfarrer Klaus Neumeier an, der wie die anderen Beteiligten die »Synergie-Effekte« lobt.
Auf dem Magazin ist auch das neue Logo der Gemeinde zu sehen. »Hoffnung, Freude, Gemeinschaft.« Erarbeitet wurde es von einer Steuerungsgruppe. »Natürlich ist gerade die Vorstandsarbeit eine Riesenherausforderung«, sagt Diemerling. »Aber wir wollen in 21 Ausschüssen arbeiten. Es ist eine Struktur wie bei einem mittelständischen Unternehmen.« Natürlich werde man in ein paar Monaten auch evaluieren, was gut laufe und was vielleicht nicht. Neumeier weiter: »Wir machen beispielsweise jetzt einen Haushaltsplan und nicht mehr vier.« Außerdem gehe es auch um mehr als nur um Chorgesang und Gottesdienste. »Wir haben Angebote für Kinder und Familien sowie Senioren.« Gefeiert werden soll das Jubiläum am Wochenende Mitte Januar.
Was ist mit Gronau?
Die Kirchengemeinde Gronau gehört nicht zum Evangelischen Dekanat Wetterau und nicht zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Sie gehört zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und dort zum Kirchenkreis Hanau. Die vier Gemeinden der neuen Auferstehungsgemeinde haben deshalb bewusst auf einen allgemeinen Namen wie »Evangelische Kirche Bad Vilbel« verzichtet. wpa
Von Patrick Eickhoff