Bad Vilbel (pm). Seit Herbst gibt es in der Quellenstadt eine Selbsthilfegruppe für erwachsene Menschen nach sexuellem Missbrauch in der Kindheit. Wie die Bürgeraktive Bad Vilbel erläutert, erleben Menschen mit dieser Erfahrung eine lange Zeit des Schweigens, der Ungläubigkeit oder der Ablehnung in ihren Familie und nahen Umgebung. Kinder müssen sich immer wieder trauen, Erwachsene auf die Täter/Innen hinzuweisen. Das ist häufig unmöglich – die Täter/innen kommen zu 75 Prozent aus dem sozialen Nahraum, also Familie, Freundeskreis, Nachbarn, Vereine. Oft wird das Opfer zum Täter gemacht und als »Nestbeschmutzer/In« oder Lügner/in beschimpft. Welche Handlungen zum sexuellen Missbrauch gehören, ist in der Öffentlichkeit wenig bekannt.
Die körperlichen und seelischen Folgen für die Betroffenen können schwerwiegend sein und lebenslang anhalten. Es kann Jahrzehnte dauern, bis das Erlebte ausgesprochen wird. Nahestehende haben große Probleme, mit diesem Tabuthema umzugehen. Aber gerade das Aussprechen der Tat, das Benennen des Täters/der Täterin kann heilsam sein.
Stattdessen bleiben Trost und Unterstützung oft aus. In der Selbsthilfegruppe können die Betroffenen über ihre Lebenssituation, ihre Überlebensstrategien und ihre Erfahrungen in geschütztem Raum mit anderen Betroffenen sprechen.
Monatliche Treffen
Die Gruppe trifft sich einmal im Monat vormittags um 10 Uhr. Wer selbst betroffen ist und die Gruppe kennenlernen möchte, erhält weitere Informationen und Möglichkeiten der Anmeldung bei der Selbsthilfekontaktstelle Bürgeraktive Bad Vilbel, telefonisch unter (06101) 1384 oder per E-Mail an info@ buergeraktive-bad-vilbel.de.
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