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Die erste Kundin kam um 5.05 Uhr

Die Schlange vor dem Kartenbüro kurz nach dessen Öffnung um neun Uhr. Weitere Kunden stehen bereits im Foyer und im Verkaufsraum des Kartenbüros im Warmen. Foto: Fauerbach
Die Schlange vor dem Kartenbüro kurz nach dessen Öffnung um neun Uhr. Weitere Kunden stehen bereits im Foyer und im Verkaufsraum des Kartenbüros im Warmen. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. (cf) Früh aufzustehen und dann im Nieselregen vor dem Kartenbüro anzustehen, ist für Fans der Burgfestspiele Bad Vilbel kein Problem. Um neun Uhr öffneten sich zwar erst die Türen des Kartenbüros, und der Vorverkauf der Karten für die Saison 2025 startete, doch die erste Kundin stand bereits ab 5.05 Uhr vor dem Eingang.
Die ersten vier Kundinnen an diesem grauen, nasskalten Novembermorgen sind Frauen. Sie waren bereits da, als Ingrid und Dieter Biermann aus Gronau um 6.30 Uhr eintrafen. Begrüßt wurden die ersten Kunden von Bürgermeister Sebastian Wysocki und Festspielintendant Claus-Günther Kunzmann.
Die Gronauer sagen: »Der Start des Kartenvorverkaufs ist immer ein schöner Start in den Tag. Man trifft nette Leute, alle haben gute Laune. Wir kaufen heute insgesamt 25 Karten. Für alle Generalproben, die Kinderprogramme ›Der Räuber Hotzenplotz‹, ›Peter Pan‹ und ›Das doppelte Lottchen‹ sowie eine Hessentagsveranstaltung. Am liebsten sitzen wir auf der rechten Tribüne in den Reihen acht bis zwölf.«
Zum Service seitens der Stadt beim Verkaufsstart gehört für die Wartenden ein mit heißen Getränken, Plätzchen und Schokolade bestückter Tisch sowie ein bequemer Liegestuhl mit Armlehnen. Und eine Wärmflasche zum Aufwärmen. »Die ist noch warm«, sagte Helen Schaller. »Ich freue mich über diesen Service immer sehr.« Sie kommt seit 24 Jahren aus Frankfurt-Bornheim zu den Burgfestspielen. Früher mit ihrem Mann und einem großen Freundeskreis, inzwischen allein. Ich hole mir Karten für Michael Quast, die drei Tenöre, Walter Sittler, die Brass Band, Gospel und Jimmy Kelly. Drücken Sie mir die Daumen, dass ich wieder Platz zwölf bis 14 in Reihe sieben oder acht bekomme.«
Beliebt: Karten für
die Generalproben

Auch alle anderen Kunden kamen früh, weil sie meist neben Karten für die Generalproben auch bestimmte Reihen oder Plätze bevorzugen. Zudem hatten sich die meisten gut vorbereitet und ihre Wünsche mit den Veranstaltungen und Datum, teils auch Alternativterminen, auf Zetteln notiert. Barzahler hatten den passenden Geldbetrag dabei. »Dann geht es schneller«, sagten die Profis.
Vor allem, wenn man wie Elke Krakel aus Nidderau-Heldenbergen Karten für einen Freundeskreis besorgt. »Ich bin seit acht Uhr da. Unsere Clique kommt seit Jahren zu den Festspielen in die Wasserburg. Wir wechseln uns beim Kartenvorverkauf ab. Jedes Jahr kommt ein anderer.«
Wilfried Vogel aus Klein-Karben gehört wie Ralph Groeber aus Bergen-Enkheim und Ingeborg Sänger aus Maintal-Bischofsheim ebenfalls zu den langjährigen Festspielfans. Gekauft haben sie Karten für Veranstaltungen wie die Kriminalkomödie »Arsen und Spitzenhäubchen«, die musikalische Komödie »Hallo, Dolly!«, die Komödie »Wie es euch gefällt« oder das Musical »West Side Story«. Alle hatten besondere Platzwünsche. »Ich hole je zwei Karten für mich und meine Tochter für alle Inszenierungen am Samstagabend. Wir sitzen immer in der ersten Reihe«, berichtet Ingeborg Sänger Während die Schlange vor dem Kartenbüro im Laufe der Zeit immer länger wird, stehen weitere Kunden im Foyer und vor dem Verkaufstresen an.
Dort sind Leiterin Claudia Sebastian und fünf Mitarbeiterinnen dabei, alle Wünsche zu erfüllen, per Telefon (zwei Mitarbeiterinnen), Mail (eine) und persönlich an den Schaltern (drei). Hilfreich wären eine schnellere Technik und ein leistungsfähigerer Drucker. Doch die Fans nehmen es gelassen. Zudem kann das Team am ersten Verkaufstag noch fast alle Karten- und Sitzplatzwünsche erfüllen. »Gefragt sind heute vor allem die günstigeren Karten für die Generalproben.«