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Diese Premiere macht Lust auf mehr

Ein Chor mit 280 Sängerinnen und Sängern stimmt einen ABBA-Hit nach dem anderen an. Foto: Fauerbach
Ein Chor mit 280 Sängerinnen und Sängern stimmt einen ABBA-Hit nach dem anderen an. Foto: Fauerbach

Bad Vilbel. Die Musik von ABBA ist bei
allen Generationen präsent und beliebt, wie sich am Freitag beim »1. Mühlen-Singalong« mit Anjuschka Uher und Thomas Liessner im Bad Vilbeler Theater Alte Mühle zeigte.
Singt ABBA mit uns« – das forderten Sängerin, Musical-Darstellerin und Schauspielerin Anjuschka Uher sowie Pianist Thomas Liessner das Publikum im Theater Alte Mühle auf. Und die 280 Besucherinnen und Besucher im Theatersaal ließen sich nicht lange bitten: Voller Begeisterung stimmten sie als Chor gemeinsam mit Anjuschka Uher, am Klavier begleitet von Thomas Liessner, einen ABBA-Hit nach dem anderen an.
Einige hatten für den Besuch des »1. Mühlen-Singalong« sogar ein passendes Outfit aus den 1970er und 1980er Jahren gewählt. Glitzernder Disco-Look mit Pailletten-Minis gehörten ebenso dazu wie beleuchtete Blumenkränze im Haar.
Auf das ABBA-Erlebnis freute sich unter anderem Elke Glück aus Butzbach. Gemeinsam mit Freundinnen hatte sie sich zum Trip nach Bad Vilbel verabredet. »Ich liebe diese Veranstaltungen. Alle Leute singen mit, alle sind gut gelaunt und es macht einfach Spaß.« Auch der Dortelweiler Roland Kötter, Schlagzeuger der Band »Twister«, war in die Alte Mühle gekommen. »Ich singe gern, verstärke meist als Backgroundsänger die Band. Wir spielen oft ABBA-Hits, demnächst wieder auf der Dortelweiler Weiberfastnacht.« Auch Margit Laupus aus Gronau verstärkte mit zwei Freundinnen den stimmgewaltigen Chor: »Wir wollen hier heute Abend vor allem Spaß haben.« Aus diesem Grund waren auch zwei »Liederkranz«-Sängerinnen aus den Reihen der Sängervereinigung Germania Ober-Erlenbach in die Nachbarstadt gekommen.
Beim Blick in den Saal zeigte sich, dass das Publikum zu 80 Prozent weiblich war. Und dass Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid bis heute mit ihren unvergesslichen Popsongs die Generationen vereinen.
Unvergessliche
Lieder angestimmt

Theaterleiterin Gesine Becker begrüßte die Gäste: »Für uns ist das heute ein Experiment und eine Premiere zugleich.« Damit alle stressfrei mitsingen konnten, wurden die Texte auf der Leinwand eingeblendet. Gut lesbar formatiert hatte sie FSJLer Anton Roth, und für den störungsfreien Sound sorgte Veranstaltungstechniker Till Helfrich; beiden dankten die Besucher mit Applaus für ihren Einsatz.
Zum Einsingen stimmte Anjuschka Uher mit dem Chor »Honey, Honey« an. Begeistert bekannte sie nach dem ersten gemeinsam gesungenen Lied: »Ich habe mir vor diesem Auftritt viele Gedanken darüber gemacht, ob ihr alle mitsingen werdet oder ob ich hier oben stehe und allein singen muss. Thomas ist heute Björn und Benny in einer Person.« Nach einem Ratschlag (»wichtig beim Singen ist eine lockere Körperhaltung«) stimmten alle gemeinsam unvergessliche Hits wie »Waterloo«, »Mamma Mia«, »Dancing Queen«, »SOS« oder »Ring Ring« an. Selbst die vielen »Ahhas« und »Oohhs« im großen Anni-Frid-Song »Knowing Me, Knowing You« klappten hervorragend. »Wir können bei Benny und Björn anrufen und ihnen sagen, dass der Chor für die nächste Tournee steht«, lobte Anjuschka Uher.
Zum »ABBA-Balladen-Singkurs« gehörten auch die leisen Töne von »I Have A Dream«, gefolgt vom Lieblingslied der Mutter von Anjuschka Uher: »Fernando«. Die eher leichte, poppige ABBA-Musik aus den 1970er Jahren wurde in den 1980er Jahren durch die kriselnden Ehen der beiden Paare durch schöne Herz-Schmerz-Songs abgelöst wie »The Winner Takes It All«.
Es zeigte sich im Laufe des Abends, dass der bunt zusammengewürfelte Chor die ganze Bandbreite der musikalischen Tonlagen unter Leitung von Vorsängerin Anjuschka Uher von leise und verträumt über melancholisch bis zu laut und fröhlich einwandfrei beherrschte. Thomas Liessner, der viele Jahre in einer ABBA-Tribute-Band spielte, sagt: »Man merkt, welch ausgefuchste Musikalität in den ABBA-Liedern steckt, und dass es sich nicht nur um einfache Popsongs handelt.« Das Publikum sang, klatschte, schunkelte und hatte sichtlich Spaß bei dieser Premiere.
Von Christine Fauerbach