Friedberg/Karben. In feierlichem Rahmen ist kürzlich am Mittwochabend im Plenarsaal des Friedberger Kreishauses der Wetterauer Umweltschutzpreis verliehen worden. Vor rund 60 Gästen ehrten Landrat Jan Weckler und Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler den Verein Auen- und Gewässerschutz Wetterau für sein herausragendes Engagement im Umwelt- und Naturschutz, wie der Kreis in einer Pressemitteilung bekannt gibt. Belobigungen erhielten Gerhard Rack aus Dorn-Assenheim und der elfjährige Lenny Kraut aus Karben.
In seiner Eröffnungsrede hob Weckler die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Umweltschutz hervor: »Der Wetteraukreis ist im Umwelt- und Naturschutz sehr gut aufgestellt. Diese Tatsache ist nicht zuletzt dem Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger zu verdanken. Der heutige Abend würdigt diesen Einsatz und zeigt, wie wertvoll jede einzelne Tat für den Erhalt unserer Umwelt ist.«
Große Erfolge im Umweltschutz habe der diesjährige Preisträger, der Auen- und Gewässerschutz Wetterau, vorzuweisen. Dank Mitgliedsbeiträgen, Spenden von Unternehmen aus der Region und öffentlichen Fördergeldern konnte der Verein Auen- und Gewässerschutz, kurz »AuGe« genannt, schon zahlreiche Projekte umsetzen – beispielsweise den Einbau von Pfahlbuhnen und die Anlage von Kiesdepots, die entscheidend zur ökologischen Qualität der Fließgewässer im Wetteraukreis beigetragen haben.
Sonderbelobigung
für Lenny Kraut
Die diesjährige Belobigung nahm Gerhard Rack aus Dorn-Assenheim für sein jahrzehntelanges Engagement im Naturschutz entgegen. Bei der Bewirtschaftung seiner Ackerflächen setzte der Landwirt seit vielen Jahren vorbildlich Maßnahmen um und fördere damit vor allem die typischen Vogelarten der Agrarlandschaft – etwa durch die Anlage sogenannter Lerchenfenster auf seinen Feldern oder durch Blühstreifen.
Der junge Umweltschützer Lenny Kraut aus Karben konnte sich über eine Sonderbelobigung freuen. Für »Lennys Baumprojekt« begann er im Alter von neun Jahren, Spenden zu sammeln, um Bäume zu pflanzen. Ein 2,6 Hektar großes Grundstück stellte die Stadt Karben dafür zur Verfügung. Über anderthalb Jahre habe Lenny an Haustüren in allen Karbener Stadtteilen sowie bei örtlichen Unternehmen geklingelt und sein Projekt vorgestellt.
In Summe seien so bisher Spenden in Höhe von 36 000 Euro zusammengekommen, dank derer 13 000 Bäume gepflanzt werden konnten. »Für die Jury und den Kreisausschuss stand es außer Frage: Dieses außergewöhnliche und erfolgreiche Engagement in so jungem Alter, weit über den üblichen Rahmen hinaus, wollen wir würdigen«, sagte der Landrat.
Alle drei Preisträger nutzten die Gelegenheit, dem Publikum ihre Arbeit anhand eindrücklicher Fotos vorzustellen.
Das passende Schlusswort formulierte schließlich Lenny Kraut: »Jede kleine Aktion zählt. Manchmal sieht es vielleicht so aus, als ob eine einzige Spende oder eine einzige Idee nicht viel bewirken kann. Aber wenn viele Menschen zusammenkommen, um etwas Gutes zu tun, kann daraus etwas Tolles werden.« red
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